- Tausende Brasilianer sind nach den Krawallen vom Sonntag in der Hauptstadt Brasilia für die Verteidigung der Demokratie auf die Strasse gegangen.
- Die Demonstranten in den Millionenmetropolen São Paulo und Rio de Janeiro sowie in anderen Städten forderten harte Konsequenzen für die Täter.
- Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie «Keine Amnestie und kein Verzeihen. Wir wollen Bolsonaro im Gefängnis».
Insgesamt wurden bei den Krawallen am Sonntag 1500 Bolsonaro-Unterstützer vorläufig festgenommen, der Grossteil bei der Räumung eines Protestcamps vor dem Hauptquartier der Streitkräfte. Derzeit ermittelt die Polizei, wer sich bei dem Angriff auf das Regierungsviertel strafbar gemacht hat. Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva warf seinem Vorgänger Bolsonaro vor, seine Anhänger aufgestachelt zu haben. Der ehemalige Präsident wies die Anschuldigungen zurück.
Verstärkte Polizeipräsenz in der Hauptstadt
Am Dienstag wurden Mütter von kleinen Kindern und ältere Menschen wieder auf freien Fuss gesetzt. Die Bundespolizei liess sie in der Nacht auf Dienstag (Ortstzeit) in zwei Bussen wegfahren, wie das Nachrichtenportal «G1» berichtete. Sie waren am Montag in einem Zeltlager von Bolsonaro-Unterstützern vor dem Militärhauptquartier festgenommen worden.
Um die Lage vor Ort zu sichern, wurden über 600 zusätzliche Polizisten aus anderen Teilen des Landes in die Hauptstadt verlegt. Die Beamten werden aus 15 Bundesstaaten in den Bundesdistrikt entsandt, wie die Zeitung «Folha de S. Paulo» berichtet.
In der Hauptstadt war am Dienstag weitestgehend wieder Ruhe eingekehrt. Nach der Räumung eines Protestcamps von Bolsonaro-Anhängern vor dem Militärhauptquartier wurden rund 60 Tonnen Müll abgeräumt. Der Verkehr wurde wieder freigegeben.