- Starkregen und Überschwemmungen haben in Slowenien und in Österreich schwere Schäden angerichtet.
- In Slowenien kamen laut Berichten drei Personen ums Leben. Die Polizei ermittelt noch die genauen Umstände.
- Zudem kam es im Osten Sloweniens am Samstagabend zum Bruch eines Staudamms.
- In Österreich mussten zwei Campingplätze geräumt werden.
Im Gebirge bei Kranj in Slowenien kamen am Freitag zwei niederländische Bergsteiger wahrscheinlich durch Blitzschlag ums Leben, wie die slowenische Nachrichtenagentur STAS unter Berufung auf die Polizei meldete. In der Stadt Kamnik, 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Ljubljana, starb nach Polizeiangaben eine Frau vermutlich bei Überschwemmungen.
Ministerpräsident Robert Golob sprach am Freitagabend von «wahrscheinlich grössten Schäden durch eine Naturkatastrophe in der Geschichte des unabhängigen Sloweniens», berichtete STAS. Das Land wurde 1991 unabhängig.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sicherte Slowenien Hilfe zu. Die Schäden in dem Land seien «herzzerreissend», twitterte sie. Darüber wollte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, am Samstag mit der Regierung in Ljubljana beraten.
Mehrere Brücken eingestürzt
In Dravograd nahe der Grenze zu Österreich mussten nach einem Erdrutsch 110 Menschen, darunter 30 Touristen, in Sicherheit gebracht werden. Dort drohte ein weiterer Erdrutsch. Der Ort liegt am Zusammenfluss der drei anschwellenden Flüsse Drau, Meze und Mislinje. Bürgermeister Anton Preksavec sprach laut STAS von einer «Apokalypse wahrhaft biblischen Ausmasses».
Mindestens drei Brücken stürzten in Slowenien ein, zahlreiche Autobahnabschnitte und Landstrassen standen unter Wasser. Der Katastrophenschutz meldete innerhalb von 36 Stunden landesweit mehr als 3700 Einsätze. Unter anderem wurden Menschen gerettet, die sich auf Bäumen oder Hausdächern in Sicherheit gebracht hatten.
Katastrophenschützer versorgten Menschen in vom Wasser abgeschnittenen Orten mit Nahrungsmitteln und Hilfe. Tankwagen mussten Trinkwasser in viele Ortschaften liefern, weil Wasserleitungen beschädigt worden waren.
Heftige Regenfälle in Kärnten und Steiermark
In den südlichen österreichischen Bundesländern Kärnten und Steiermark drohten nach neuen heftigen Regenfällen weitere Überschwemmungen.
Mehr als 2500 Feuerwehrleute waren in jedem der Bundesländer im Einsatz, dazu Dutzende Soldaten. In Lavamünd gerieten durchnässte Hänge ins Rutschen und bedrohten Wohnhäuser. In Leibnitz in der Steiermark wurde ein Seniorenheim vorsorglich geräumt.
Im südlichen Burgenland hat sich die Lage nach den jüngsten Niederschlägen entspannt. Weil Autobahnen und Ausweichstrassen teils wegen der Überschwemmungen gesperrt waren, kam es am Samstagmorgen zu Staus, etwa in Richtung Slowenien auf der Autobahn A11.
Auch die slowenische A1 war abschnittweise gesperrt und dürfte teils bis Sonntag nicht befahrbar sein, wie Strassenverkehrsclubs berichteten. Diese Strassen gehören zu den wichtigsten Transitrouten für Kroatien-Urlauber. Die Behörden empfahlen, Fahrten nach oder durch den Norden Sloweniens zu verschieben.