- Der konservative Politiker Mario Voigt (CDU) ist in dem ostdeutschen Bundesland Thüringen zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden.
- Der 47-Jährige erhielt im ersten Wahlgang im Landtag in Erfurt die absolute Mehrheit, obwohl seine Koalition aus CDU, dem links-nationalistischen BSW und den Sozialdemokraten (SPD) keine eigene Mehrheit hat.
- Gewonnen wurde die Landtagswahl Anfang September von der als rechtsextremistisch eingestuften AfD. Sie bleibt damit in der Opposition.
Möglich wurde Voigts Wahl, weil Deutschlands erste sogenannte Brombeer-Koalition in letzter Minute noch vor der Landtagssitzung eine Vereinbarung mit der Linken getroffen hatte, damit der Wahlausgang nicht von der AfD mit ihrem Rechtsaussen Björn Höcke abhängig ist.
Bei der Wahl des Ministerpräsidenten stimmten im ersten Wahlgang 51 Abgeordnete für Voigt, 33 gegen ihn, vier Abgeordnete enthielten sich. Voigt brauchte mindestens 45 Ja-Stimmen.
Seine Brombeer-Koalition hat im Landtag aber nur 44 der 88 Sitze. Wegen der geheimen Abstimmung in Wahlkabinen blieb offen, ob auch Stimmen von der AfD kamen. Voigt nahm die Wahl an.