- Nach dem verheerenden Zyklon «Idai» ist die Zahl der Todesopfer in den drei betroffenen Ländern Mosambik, Simbabwe und Malawi auf mehr als 600 angestiegen. Mindestens 600'000 Menschen haben ihre Bleibe verloren.
- Die Dimension der Zerstörung wird eine Woche nach dem Sturm erst so richtig klar. Das UNO-Welternährungsprogramm WFP weitet seine Nothilfe darum aus.
- Derweil haben Helfer noch immer nicht alle Flutgebiete erreicht.
Nach Angaben der Regierungen kamen in Mosambik mindestens 417 Menschen ums Leben, in Simbabwe 139 und in Malawi 59. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Toten weiter steigen könnte.
Denn auch mehr als eine Woche nach dem Durchzug des Sturms gibt es weiterhin Regionen, die noch kein einziger Helfer erreicht hat, wie das Kinderhilfswerk Unicef erklärte. Die Überschwemmungen haben einen mehr als 125 Kilometer langen See geschaffen.
Lage überwältigt Nothelfer
Wo die Helfer hingelangen, kommt es immer wieder zu herzzerreissenden Situationen. So schildert Christian Putsch, Afrika-Korrespondent der deutschen Zeitungsgruppe Welt, gegenüber SRF: « Ein südafrikanischer Nothelfer erzählte mir, er hätte in den ersten Stunden nach dem Zyklon Leute von den Bäumen gerettet, musste aber einige wegen der reissenden Fluten zurücklassen. Am nächsten Morgen waren diese Bäume leer, die Menschen sind wohl gestorben.» Auch jetzt noch würden Menschen gerettet, die nach wie vor auf Häuserdächern ausharrten.
Das WFP reiht die Katastrophe inzwischen neben den Einsätzen im Jemen, in Syrien und in Südsudan zu den zur Zeit grössten Krisen ein und macht es damit möglich, mehr Helfer und Reserven zu mobilisieren. Die UNO sprach von der möglicherweise bislang schlimmsten Unwetterkatastrophe in der südlichen Hemisphäre.
Gefahr von Seuchen
Die Überschwemmungen, die überfüllten Notunterkünfte, mangelnde Hygiene, stehendes Wasser und unsauberes Trinkwasser erhöhen nach Angaben von Unicef das Risiko von Cholera, Malaria und Durchfall. «Es ist nun wichtig, genügend Notunterkünfte aufzustellen, Lebensmittelhilfen sowie sauberes Wasser und Medizin in die Region zu bekommen», hält Putsch weiter fest.
Es wird wohl Jahre dauern, bis sich die Region von der Katastrophe erholen wird.
Der Wirbelsturm war in der vorigen Woche mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Stundenkilometern und starken Regenfällen über die Region hinweggefegt und hatte eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Unicef spricht von 1.8 Millionen Betroffenen. Allerdings geht man davon aus, dass die Zahlen weiter steigen.
Wetter bleibt unsicher
In den letzten Tagen haben zwar die Winde und Regenfälle etwas an Intensität verloren. Doch noch immer herrscht in der Region Regenzeit. Es könnte im Laufe der nächsten Tage durchaus wieder kurzfristig zu starken Regenfällen kommen, wie Putsch festhält. Doch egal wie das Wetter wird: «Es wird wohl Jahre dauern, bis sich die Region von der Katastrophe erholen wird.»