- Der schwere Tropensturm «Idai» hat im Zentrum Mosambiks Flüsse so dramatisch über die Ufer treten lassen, dass «Binnenmeere» entstanden sind. Das melden Helfer vor Ort.
- Bisher starben in dem Land mindestens 217 Menschen.
- Die Katastrophe betrifft laut Angaben des UNO-Nothilfebüros möglicherweise Millionen Menschen in Mosambik und den Nachbarländern Simbabwe und Malawi.
- Meteorologen befürchten, dass es in der Region noch bis Donnerstag stark regnen wird.
Sowohl Mosambik als auch Simbabwe erklärten am Mittwoch für mehrere
Gebiete den Notstand. In Mosambik wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Am Donnerstag teilte die Regierung mit, dass die Zahl der Opfer auf 217 gestiegen sei.
Zwei grosse Flüsse hätten bereits «kilometerlange Binnenmeere» gebildet, warnte ein Sprecher des Welternährungsprogramms in Genf. Die Organisation will in Mosambik in Kürze bis zu 600'000 Menschen unterstützen.
In der besonders betroffenen Hafenstadt Beira und deren Umland sind Hunderttausende Menschen weiter ohne elektrischen Strom.
Die «massive Katastrophe» betreffe möglicherweise Millionen Menschen in Mosambik und den Nachbarländern Simbabwe und Malawi, sagte der Leiter des UNO-Nothilfebüros (Ocha), Jens Laerke. «Wir brauchen jede logistische Unterstützung, die wir bekommen können», sagte er.
Hunderttausende sind obdachlos
Ein Sprecher des Roten Kreuzes erklärte, Helfer vor Ort sprächen von Orten, die bis zu sechs Meter unter Wasser stünden. Die Organisation warnte, rund 400'000 Menschen könnten zeitweise obdachlos sein.
Der Zyklon «Idai» mit der Stärke vier von fünf war in der Nacht zum Freitag mit Windböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde vom Indischen Ozean her nahe der mosambikanischen Grossstadt Beira auf Land getroffen.
Hohe Zahl an Todesopfer
Es folgten Sturmfluten und massive Überschwemmungen. Mosambiks Präsident Filipe Nyusi hatte am Montag gesagt, es könnte mindestens 1000 Todesopfer geben.
Mosambik wird immer wieder von schweren Wirbelstürmen getroffen. Der Zyklon «Favio» etwa hatte 2007 rund 130'000 Häuser beschädigt und Zehntausende Menschen zur Flucht gezwungen.
Die Europäische Union sagte Nothilfe von 3.5 Millionen Euro zu. Auch Grossbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate kündigten Unterstützung an.
Und im Jahr 2000 waren infolge des Zyklons «Eline» knapp eine halbe Million Menschen obdachlos – rund 700 starben.