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Nachkriegsplan der USA Israel und Hamas ringen um letzte Details für Gaza-Abkommen

  • Kurz vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump ist ein Deal über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas angeblich zum Greifen nahe.
  • Bei den Vermittlungsgesprächen in Katars Hauptstadt Doha müssten noch Einzelheiten zum angestrebten Rückzug der israelischen Armee aus Gebieten im Gazastreifen geklärt werden.
  • Dies meldet die «Times of Israel» in der Nacht unter Berufung auf arabische Unterhändler.

Die Hamas habe Israel aufgefordert, Karten und einen Zeitplan für den Rückzug vorzulegen, der von den internationalen Vermittlern während der Umsetzung überwacht werden solle, sagten der Hamas nahestehende Quellen.

Israelische Soldaten im Gazastreifen.
Legende: Israelische Soldaten patrouillieren entlang des Philadelphi-Korridors. Reuters/Amir Cohen/Archiv

US-Aussenminister Antony Blinken sagte in Washington, nun sei die Hamas am Zug. «In diesem Moment, während wir hier sitzen, warten wir auf das letzte Wort der Hamas über ihre Zustimmung», sagte Blinken. Er gehe davon aus, dass eine Einigung erreicht werde – ob dies noch vor der Amtseinführung Donald Trumps als US-Präsident am kommenden Montag der Fall sein werde, liess der Minister offen.

Waffenruhe soll 42 Tage dauern

Die von der «Times of Israel» zitierten arabischen Unterhändler spekulierten, dass eine Einigung in dem seit mehr als 15 Monaten andauernden Krieg heute Mittwoch oder am Donnerstag in Form einer gemeinsamen Erklärung der USA, Katars und Ägyptens bekanntgegeben werden könnte. Die drei Länder vermitteln zwischen Israel und der Hamas, da diese nicht direkt miteinander verhandeln.

Kritik an möglichem Geiseldeal

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Der rechte israelische Finanzminister Bezalel Smotrich kritisierte die sich abzeichnende Waffenruhe-Vereinbarung als «Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel». Smotrich schrieb auf der Plattform X: «Wir werden nicht Teil einer Kapitulationsvereinbarung sein, die die Freilassung von Erzterroristen, einen Stopp des Krieges und eine Verwässerung der Errungenschaften vorsieht, die mit viel Blut erkauft wurden.» Die Vereinbarung würde auch bedeuten, viele Geiseln im Stich zu lassen, schrieb er.

«Jetzt ist der Zeitpunkt, mit aller Kraft weiterzumachen, den ganzen Gazastreifen zu erobern und zu säubern, der Hamas endlich die Kontrolle der humanitären Hilfe aus der Hand zu nehmen und in Gaza die Tore zur Hölle zu öffnen, bis zur völligen Kapitulation der Hamas und Rückführung aller Geiseln», schrieb Smotrich.

Laut dem israelischen TV-Sender Channel 13 sieht der Drei-Stufen-Plan für eine Waffenruhe in einer ersten Phase eine Kampfpause von 42 Tagen vor. In der Zeit sollen 33 Geiseln freigelassen werden, von denen die meisten noch am Leben seien, während es bei den anderen um die Übergabe der Leichen gehe, hiess es. Die israelische Seite werde bis zur Freilassung nicht wissen, welche der Geiseln lebend zurückkommen. Es handle sich um Frauen, darunter Soldatinnen, zwei Kinder, Menschen über 50 sowie Verletzte und Kranke.

Nachkriegsplan für Gaza

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Wie die US-Nachrichtenseite «Axios» unter Berufung auf drei US-Beamte berichtete, sieht der Nachkriegsplan der USA einen Regierungsmechanismus unter Beteiligung der internationalen Gemeinschaft und arabischer Länder vor. Diese könnten auch Truppen nach Gaza entsenden, um die Sicherheitslage zu stabilisieren und humanitäre Hilfe zu leisten. Ausserdem müsse die im Westjordanland regierende und von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geführte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) an einer Regierung beteiligt werden. Die PA solle nach dem Willen der USA zuvor reformiert werden.

Im Gegenzug sollten 1000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden, hiess es. Israels Armee werde sich ausserdem nach und nach aus bewohnten Gebieten des Gazastreifens und schliesslich auch aus dem Philadelphi-Korridor entlang der Grenze zu Ägypten zurückziehen. Ferner sollen demnach die in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens geflohenen Einwohner unter internationaler Aufsicht in ihre Wohngebiete im Norden zurückkehren dürfen. Laut US-Medienberichten wird Israel zunächst Pufferzonen entlang seiner östlichen und nördlichen Grenze zum Gazastreifen aufrechterhalten.

Menschen demonstrieren.
Legende: In Tel Aviv versammelten sich am Mittwochabend laut örtlichen Medien Tausende Menschen in der Hoffnung, dass die Islamisten dem Entwurf einer Vereinbarung zustimmen. Reuters/Kai Pfaffenbach

Bericht: Hamas bekam Garantie für weitere Verhandlungen

Verhandlungen über die zweite Phase – die den Krieg beenden soll – würden am 16. Tag der Umsetzung des Abkommens beginnen, berichtete CNN. Die Hamas habe ein wichtiges Zugeständnis gemacht, indem sie mündliche Garantien der USA, Katars, Ägyptens und der Türkei akzeptiert, dass Israel die Verhandlungen darüber fortsetzt, erfuhr das «Wall Street Journal» aus Vermittlerkreisen. Dabei soll es laut israelischen Medien auch um den Abzug der Armee aus ganz Gaza gehen. Die dritte Phase eines möglichen Abkommens soll schliesslich einen Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens und eine alternative Regierung ohne Beteiligung der Hamas vorsehen

Tagesschau, 14.01.2025, 19:30 Uhr ; 

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