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Verworrene Geschichte um Leaks Israel rätselt über Datenleck aus dem Geheimdienst

Was ist passiert? In der deutschen «Bild»-Zeitung und der Zeitung «The Jewish Cronicle» sind geheime israelische Militärinformationen veröffentlicht worden, in denen es um die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln der Hamas und um ihre Freilassung geht.

Diese Informationen wurden veröffentlicht:

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Laut einem der Dokumente sollten der – inzwischen getötete – Hamas-Anführer Yaha Sinwar und die Geiseln über den sogenannten Philadelphi-Korridor heimlich nach Ägypten gebracht werden. Ein zweites Papier soll ein internes Strategiepapier gewesen sein, das Pläne von Sinwar enthielt, wie die Verhandlungen der Geiselfreilassung zu behindern seien. Israelischen Medienberichten zufolge stellte sich das erste von den beiden Zeitungen genannte Dokument als Fälschung heraus. Und das zweite Papier stammte demnach nicht von der Hamas-Führung, sondern von rangniederen Mitgliedern der Palästinenserorganisation.

Was sind die Folgen? Ein israelisches Gericht hat Medienberichten zufolge die Haft von Eliezer Feldstein, einem ehemaligen Sprecher von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, verlängert. Er und andere Personen sollen unerlaubt Geheimdienstinformationen an ausländische Medien weitergegeben haben. Eine Person wurde freigelassen. Den weiterhin Verdächtigen drohen lange Haftstrafen. Untersucht wird die Angelegenheit vom israelischen Inlandgeheimdienst Shin Bet und der Armee.

Internationale Medien involviert

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Folgende israelische Medien und Journalisten haben darüber berichtet: der israelische öffentlich-rechtliche Sender KAN, der für «Axios» und CNN arbeitende Investigativjournalist Barak Ravid, Itamar Eichner, der diplomatische Korrespondent der israelischen Zeitung «Jediot Achronot» sowie Ronen Bergmann, ein Geheimdienstexperte, der ebenfalls für «Jediot Achronot» und für das «New York Times Magazin» arbeitet.

Warum wurden die Infos weitergegeben? «Der Inhalt der geleakten Dokumente passte ganz gut zu den Behauptungen, die auch Netanjahu aufstellt, um das Geiselabkommen, das zur Disposition stand, zu verhindern», sagt die Journalistin Inga Rogg, die für die «Handelszeitung» aus Israel berichtet. Die Dokumente wurden Anfang September bekannt, kurz nachdem Ende August die Leichen von sechs Geiseln in einem Tunnel in Gaza gefunden worden waren. Mit dem Leak wurde die Verantwortung, dass kein Abkommen zustande kam, dem inzwischen getöteten Yaha Sinwar zugeschoben. Kritische Stimmen jedoch weisen schon lange darauf hin, dass es an Premierminister Netanjahu liegen könnte.

Was sagen die Familien der Opfer dazu? Sie verlangen eine Untersuchung aller Personen, die unter dem Verdacht der Sabotage stehen. «Eine derartige Aktion im allgemeinen und insbesondere im Krieg gefährdet die Geiseln und behindert ihre Chance, freizukommen (...)», schreiben sie in einem Communiqué.

Was hat Netanjahu damit zu tun? Laut Nachrichtenagenturen hat Netanjahu jegliches Fehlverhalten seiner Mitarbeiter bestritten. Sein Büro spielte die Bedeutung der Informationen herunter. Zunächst hatte es übereinstimmende Berichte zurückgewiesen, unter den Festgenommenen seien Mitarbeiter seines Büros. Anschliessend hiess es, die verhaftete Person habe nie an Sicherheitsberatungen teilgenommen. Dies wird jedoch von Medien infrage gestellt.

Screenshot von der «Bild»-Zeitung
Legende: Mutmasslich hat ein ehemaliger Mitarbeiter Netanjahus die «Bild»-Zeitung informiert. SRF/Screenshot

Was sagt die israelische Opposition dazu? Oppositionsführer Jair Lapid sagte am Sonntag, die Affäre um die Dokumenten-Leaks habe ihren Ursprung «im Büro des Ministerpräsidenten». Nun müsse untersucht werden, ob die Veröffentlichungen mit Netanjahus Wissen stattgefunden hätten.

Was ist bekannt über Eliezer Feldstein? Der 32-Jährige soll aufgrund einer gescheiterten Sicherheitsprüfung nicht offiziell im Büro von Netanjahu angestellt gewesen sein, war aber dort tätig. Feldstein habe den Premier zu Briefings des Verteidigungsministeriums begleitet. Wie die Zeitung «Haaretz» schreibt, prahlte Feldstein damit, der «Bild»-Zeitung nahezustehen, als diese die vermeintlichen Pläne Sinwars veröffentlichte.

Krieg im Nahen Osten

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Die Konflikte in Israel, im Westjordanland, im Gazastreifen und in Libanon halten an. Hier finden Sie alle unsere Inhalte zum Krieg im Nahen Osten.

SRF 4 News, 5.11. 2024, 07:20 Uhr ; 

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