- In der irakischen Hauptstadt Bagdad haben zehntausende Menschen den Abzug der US-Truppen gefordert.
- Die Demonstrierenden folgten einem Aufruf des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr.
- Dieser forderte einen Zeitplan für den Abzug der Besatzungskräfte, wie die staatliche irakische Agentur INA meldete.
Die Demonstranten trugen irakische Flaggen, riefen «Nein, Nein, Nein Amerika» und traten mit Füssen auf Bilder des US-Präsidenten Donald Trump.
Al-Sadr forderte einen Zeitplan für den Abzug der «Besatzungskräfte», wie die staatliche irakische Agentur INA meldete.
Alle amerikanischen Stützpunkte müssten geschlossen und der Luftraum für US-Militärflugzeuge gesperrt werden. Sollten diese Forderungen erfüllt werden, werde «der Widerstand» ausgesetzt, bis der letzte Soldat das Land verlassen habe. Sollten die USA jedoch dagegen verstossen, würden sie als «feindlicher Staat» behandelt werden.
Treue Anhänger
Al-Sadr gehört im Irak zu den einflussreichsten Politikern und Predigern. Sein Block hatte bei der Parlamentswahl im Frühjahr 2018 die meisten Sitze gewonnen. Er hat unter den Schiiten in Bagdad und in anderen Städten unzählige Anhänger, die ihm treu folgen.
Das irakische Parlament hatte nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA in Bagdad einen Abzug der amerikanischen Truppen gefordert. Iraks Regierung erklärte, sie arbeite an der Umsetzung des Beschlusses. Konkrete Schritte gibt es bislang nicht.