- Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat über soziale Medien verkündet, dass er das am Montagnachmittag abgeschlossene Abkommen mit dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR suspendiert.
- Israel hatte sich während des Tages eigentlich darauf geeinigt, 16'000 afrikanische Flüchtlinge umzusiedeln und weiteren 16'000 in Israel einen «offiziellen Status» zu gewähren.
- Ursprünglich hatte Israel eine Massenabschiebung geplant.
Das Prinzip der Einigung sei: Ein Flüchtling werde umgesiedelt für einen, der bleiben dürfe, hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montagnachmittag noch erklärt. Was mit weiteren Tausenden Flüchtlingen passieren soll, sagte er nicht. Als Aufnahmeländer kämen Staaten wie Deutschland, Kanada und Italien in Frage.
Am Nachmittag sprach Netanjahu noch von einer «guten Lösung». Wenige Stunden später und nach Kritik von rechten Politikern legte er das Abkommen mit dem UNHCR vorübergehend auf Eis. Dies verkündete er über soziale Medien.
Er wolle die Bedingungen der Vereinbarung mit dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR «überdenken», teilte Netanjahu am Montagabend auf seiner Facebook-Seite mit. Dabei wolle er die Kritik an der Übereinkunft berücksichtigen.
Demonstrationen gegen Abschiebungen
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International Israel hatten die Einigung mit den Vereinten Nationen begrüsst. Mehrfach hatten Tausende Israelis in den vergangenen Wochen gegen die Abschiebung der afrikanischen Flüchtlinge demonstriert. Holocaust-Überlebende appellierten an die Regierung, sich angesichts der Geschichte des eigenen Volkes menschlich zu zeigen.