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Radsport: Ist Leistungssteigerung mit Kohlenmonoxid Doping?
Aus Tagesschau vom 22.07.2024.
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Neue Methode im Radsport «Das ist ganz klar Doping» – Kohlenmonoxid sorgt für Aufsehen

In der Radsportszene sorgt eine neue Methode für Wirbel. Und es herrscht Uneinigkeit, ob sie auf die Doping-Liste gehört oder nicht.

Bei der Tour de France sind einmal mehr Rekorde gepurzelt. Immer noch schneller – beinahe jedes Jahr. Am Strassenrand kommen da auch mal Zweifel auf – wie geht das? Gerade sorgt in der Radsportszene eine neue Methode für Wirbel, bei der Kohlenmonoxid inhaliert wird, um die Leistung zu steigern.

Dass diese Methode funktioniert, hat Walter Schmidt bereits 2020 nachgewiesen. «Wenn die Methode erlaubt sein würde, könnte sie das Höhentraining ersetzen», sagt der Sportmediziner an der Universität Bayreuth.

Leistungssteigernd durch rote Blutkörperchen

Eigentlich wird das Kohlenmonoxid-Rückatmungs-Gerät benutzt, um Blutwerte zu messen. Dazu muss ein Sportler zwei bis drei Minuten in das Gerät atmen. Das Gerät erlaubt aber auch die Abgabe von Kohlenmonoxid. So sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut. Das regt die Bildung von roten Blutkörperchen an und kann so leistungssteigernd wirken.

Radrennen auf einer bergigen Strasse mit Zuschauern.
Legende: Auch der diesjährige Tour-de-France-Gewinner und Slowene, Tadej Pogacar, verwendet die Kohlenmonoxid-Methode. Wie sein Team betont, jedoch nur zur Messung seiner Leistung. Keystone/ Jerome Delay

Laut dem Radsport-Portal «Escape Collective» benutzen unter anderem die Teams von Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar die Kohlenmonoxid-Methode. Sie betonen aber, es sei nur zur Messung der Leistung. Zu diesem Zweck werde die Methode auch in der Schweiz benutzt, sagt der Direktor der Antidoping-Behörde.

Die Methode ist umstritten

Wenn aber Missbrauch leicht möglich ist, müsste die Methode nicht auf die Doping-Liste? «Stand heute kann diese Frage nicht beantwortet werden», sagt Ernst König, Direktor Swiss Sport Integrity. Die Bedenken müsse man aber ernst nehmen. «Da muss jetzt auch zusätzliche Forschungsarbeit geleistet werden.»

Das Prozedere ist nicht auf der verbotenen Liste der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Für den Sportwissenschaftler ist der Fall aber klar: «Meiner Meinung nach ist das ganz klar Doping. Die Wada hat drei allgemeine Kategorien: Wann eine Substanz oder eine Methode als Doping gilt, nämlich wenn sie erstens leistungssteigernd ist, zweitens eine Gefahr für den Athleten darstellt und drittens gegen die ethischen Prinzipien des Sports verstösst», sagt Schmidt.

Bei der Kohlenmonoxid-Inhalation wären alle drei Kriterien erfüllt. Bisher betonen aber Athletinnen und Athleten sowie ihre Teams, die Methode nicht zu missbrauchen.

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Tagesschau, 22.07.2024, 19:30 Uhr ; 

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