Der nordirische Friedensnobelpreisträger David Trimble ist tot. Der Co-Architekt des Karfreitagsabkommens und erste nordirische Regierungschef sei nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben, zitierten die Sender BBC und Sky News aus einer Mitteilung der Familie.
Der frühere Chef der protestantisch-unionistischen Partei UUP, die für die Union mit Grossbritannien eintritt, machte sich gegen interne Widerstände für einen Kompromiss mit der katholisch-republikanischen Seite stark. Daraus entstand das Karfreitagsabkommen, das 1998 den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in der britischen Provinz beendete. Dafür erhielten Trimble und sein katholischer Kollege John Hume im selben Jahr den Friedensnobelpreis.
«Zutiefst betrübt über den Tod von David Trimble, jemandem, der eine entscheidende und mutige Rolle bei der Schaffung von Frieden in Nordirland gespielt hat», reagierte der irische Premierminister Micheal Martin auf Twitter. Keir Starmer, Vorsitzender der oppositionellen britischen Labour-Partei, nannte Trimble in einem Tweet am Montag «eine überragende Figur der nordirischen und britischen Politik». Der irische Ex-Regierungschef Bertie Ahern würdigte Trimble. Er sei in schwierigen Zeiten vorangegangen, sagte Ahern.