- Nordkorea hat in der Nacht erneut zwei ballistische Raketen in Richtung Japanisches Meer abgefeuert.
- Die beiden Raketen gingen gemäss japanischen Angaben ausserhalb der eigenen exklusiven Wirtschaftszone im Meer nieder.
- Japan will deshalb eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats beantragen.
Die beiden Geschosse waren auf 395 und 337 Kilometer entfernte Ziele gerichtet. «Der 600-mm-Mehrfachraketenwerfer, der beim Abschuss eingesetzt wurde, ist eine taktische Nuklearwaffe», berichtet die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Er sei in der Lage, einen feindlichen Flugplatz «lahm zu legen».
Rakete könnte USA erreichen
Südkorea und Japan verurteilten die Raketenstarts. Tests mit Interkontinentalraketen und anderen ballistischen Raketen sind Nordkorea durch UNO-Beschlüsse verboten. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida erklärte vor Reportern, dass Japan sich an den UNO-Sicherheitsrat wenden werde.
Erst am Samstag hatte das weithin abgeschottete Land eine Langstreckenrakete abgefeuert, die theoretisch US-Territorium erreichen kann. Die Interkontinentalrakete (ICBM) des Typs Hwasongpho-15 habe nach einem Flug über knapp 990 Kilometer ihr Zielgebiet im Japanischen Meer erreicht, wie staatlichen Medien berichteten. Solche Raketen gelten als wichtigste Träger für Atomwaffen.
Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, warnt unterdessen die USA davor, weiter strategische Waffensysteme zur koreanischen Halbinsel schicken. Ihr Land werde in diesem Fall den Pazifik noch häufiger als «Schiessstand» benutzen, wird die Parteifunktionärin von den Staatsmedien zitiert. Der Konflikt hat seit vergangenem Jahr deutlich an Brisanz gewonnen. Das kommunistisch regierte Land erhöhte Umfang und Tempo seiner Raketentests. Südkorea und die USA haben ihre Manöver wieder voll aufgenommen.