- Bei der wichtigsten Wahl dieses Jahres, der Landtagswahl in Wien, sind die Sozialdemokraten laut ORF Hochrechnungen auf der Siegesspur. Die SPÖ von Bürgermeister Michael Ludwig kann mit 42 Prozent der Stimmen rechnen.
- Die rechte FPÖ verliert im Vergleich zum Rekordergebnis von 2015 zwei Drittel ihrer Wähler und kommt nur noch auf 7.7 Prozent.
- Der ehemalige FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache muss um den Einzug ins Landesparlament zittern.
Bei der Kommunalwahl in Wien liegen die Sozialdemokraten laut ORF-Hochrechnungen klar in Führung. Die traditionell in Wien schwache Volkspartei (ÖVP) hat demnach 9.5 Prozentpunkte gewonnen und kommt mit 18.8 Prozent auf den zweiten Platz. «Wir sind von Platz vier auf Platz zwei vorgerückt und haben den grössten Zugewinn in der Geschichte der ÖVP erreicht», sagte Spitzenkandidat und Finanzminister Gernot Blümel erfreut.
Die rechtspopulistische FPÖ ist hingegen nach der Ibiza-Affäre rund um ihren Ex-Chef Heinz-Christian Strache im vergangenen Jahr um 20.8 Prozentpunkte auf 10.0 Prozent abgestürzt.
Der über die Affäre gestürzte frühere Vizekanzler Strache ist mit seiner neu gegründeten Partei «Team HC Strache – Allianz für Österreich» laut Hochrechnungen auf 3.6 Prozent gekommen und würde damit den Einzug ins Wiener Stadtparlament verfehlen.
Für Strache war die Landtagswahl eine erste Nagelprobe für sein politisches Comeback. Ursprünglich hatte er ein zweistelliges Ergebnis in seiner Heimatstadt angestrebt. «Wenn wir den Einzug nicht schaffen sollten, könnte das das Ende von Straches politischer Karriere sein», sagte ein Mitglied seines Teams der Zeitung «Kurier». «Es gibt keinen Plan B», sagte Karl Baron vom Team HC Strache im ORF.
Endergebnisse am Montag oder Dienstag
Die Grünen, die derzeit mit der SPÖ in Wien regieren, konnten laut Hochrechnungen ihren Anteil um 2.3 Prozentpunkte auf 14 Prozent verbessern. Die liberalen Neos erreichten 8.0 Prozent.
Insgesamt waren heute unter strengen Corona-Vorschriften rund 1.3 Millionen Wahlberechtigte aufgefordert einen neuen Landtag zu wählen. 100 Sitze hat das Landesparlament in der österreichischen Hauptstadt. Bis zum amtlichen Endergebnis kann es noch bis Dienstag dauern. Die mehr als 380'000 Wahlkarten werden erst am Montag ausgezählt. Die Hochrechnungen berücksichtigen allerdings bereits das voraussichtliche Abstimmungsverhalten der Briefwähler.