- In der US-Metropole Los Angeles wüten verheerende Waldbrände.
- Laut der kalifornischen Feuerschutzbehörde haben sich vier Feuer auf mindestens 23 Quadratkilometern ausgebreitet – alle noch nicht unter Kontrolle.
- Mehr als 70'000 Menschen müssen wegen der heftigen Brände ihre Häuser verlassen. Knapp 21'000 Gebäude werden derzeit von den Flammen bedroht.
- Nach Angaben des Sheriffs von Los Angeles County gibt es mittlerweile fünf Todesopfer, die dortige Feuerwehr beklagt zudem eine «grosse Zahl» an verletzten Anwohnerinnen und Anwohnern.
Gemäss dem Feuerwehrchef wird die genaue Todesursache noch untersucht. Es gebe zudem viele verletzte Anwohnerinnen und Anwohner, die ihr Zuhause nicht rechtzeitig verliessen, sagte er an einer Medienkonferenz. US-Medien berichteten auch von verletzten Feuerwehrleuten.
Angefacht von starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde breiten sich derzeit die Brände weiter aus. Insgesamt bleibt die Lage am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) der US-Westküstenmetropole weiter dramatisch. Für Mittwoch und Donnerstag werden weiterhin Starkwind und trockene Luftverhältnisse vorausgesagt.
Der grösste Brand in der Umgebung des Stadtteils Pacific Palisades erfasst laut den kalifornischen Behörden mittlerweile eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern. Dieser Teil von Los Angeles grenzt an das berühmte Strandviertel Santa Monica.
Am Dienstagabend (Ortszeit) brach ein zweiter Brand im Umkreis der nahegelegenen Stadt Pasadena aus, der sich binnen weniger Stunden auf eine Fläche von rund neun Quadratkilometern ausweitete. Nahe der Stadt San Fernando im Norden und im Stadtteil Van Nuys im Nordosten der Metropole gibt es weitere kleine Brände.
Die Ursache der Feuer und das Ausmass der Schäden sind noch nicht bekannt. Medien berichten über mehrere zerstörte Gebäude, darunter eine Synagoge in Pasadena. Auch im wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades, in dem Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon Häuser haben, sind den Berichten zufolge zahlreiche Häuser abgebrannt.
Der starke Wind verhindere den Einsatz von Löschflugzeugen, weil sich Wasser und Löschmittel aufgrund des extremen Windes nicht richtig verteilen liessen, berichteten US-Medien unter Berufung auf kalifornische Behörden. Man habe sich angesichts der schwierigen Wetterlage in der Nacht darauf konzentriert, Menschenleben zu retten, sagte ein Sprecher der kalifornischen Feuerwehr dem US-Sender CNN. Mindestens 1400 Feuerwehrleute seien im Einsatz, schrieb Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom auf X. Er hat für die Region den Notstand erklärt.
Im wohlhabenden Stadtviertel Palisades spielten sich auf einigen Strassen chaotische Szenen ab. Der Verkehr kam zum Erliegen, Autos steckten im Stau fest. Einige liessen ihre Fahrzeuge zurück und brachten sich zu Fuss in Sicherheit. Mit Bulldozern habe die Feuerwehr abgestellte Autos aus dem Weg räumen müssen, um mit ihren Löschwagen weiterzukommen, berichtete der Sender KTLA.
In Südkalifornien blieben in den letzten Monaten Regenfälle weitgehend aus und es war überdurchschnittlich warm. Trockene Vegetation entzündet sich unter diesen Bedingungen leicht.
Erst im Dezember hatte ein zerstörerischer Waldbrand im kalifornischen Küstenort Malibu gewütet. Die Flammen drangen aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vor. Die berühmte Küstenstrasse Pacific Coast Highway musste streckenweise gesperrt werden. Mehrere Häuser brannten ab.