- Ein pakistanisches Gericht in der Hauptstadt Islamabad hat den ehemaligen Premierminister Imran Khan zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
- Khan ist seiner Partei zufolge in einem Korruptionsprozess schuldig gesprochen worden.
- Unmittelbar nach seiner Verurteilung wurde der Oppositionsführer verhaftet.
Polizisten nahmen den 70 Jahre alten Ex-Premier in seinem Haus in der Stadt Lahore fest, wie Khans Partei PTI erklärte. Pakistanische Fernsehsender berichteten über die Festnahme und zeigten Bilder von Polizeikolonnen.
Der 70-Jährige ist mit dem Urteil für die nächsten fünf Jahre von politischen Ämtern gesperrt. Gegen das Urteil kann Khan, der die Vorwürfe stets bestritten hatte, Berufung einlegen.
Das Urteil gegen den Ex-Premier wurde wenige Monate vor der Parlamentswahl in Pakistan in dessen Abwesenheit gesprochen. Mit der Verurteilung wurde auch Khans Verhaftung angeordnet, wie Parteivertreter erklärten.
Vorwurf des Diebstahls von Staatsgeschenken
Dem Oppositionsführer wurde Diebstahl von Staatsgeschenken zur Last gelegt, die er in seiner Zeit als Premierminister von 2018 bis 2022 erhalten hatte. Ihm wird vorgeworfen, Einnahmen für den Verkauf der Geschenke verborgen zu haben. Es handelte es sich dabei um Geschenke aus den Golfstaaten, unter anderem um Diamanten, seltene Uhren oder eine vergoldete AK-47.
In Pakistan tobt seit mehr als einem Jahr ein Machtkampf zwischen den Familiendynastien, die an der Regierung sind, sowie dem Ex-Premier. Khan wurde im April 2022 durch ein Misstrauensvotum gestürzt und musste sich seitdem gegen zahlreiche Anklagen wehren. Khan hoffte bis zuletzt auf ein politisches Comeback.