Mit den sinkenden Ansteckungszahlen kehrt in New York ein wenig Alltag zurück. Seit kurzem dürfen Restaurants wieder Gäste in begrenzter Anzahl im Innern bewirten, bald sind auch wieder wenige Zuschauer an Sportveranstaltungen erlaubt.
Spike Wilner betreibt im trendigen West Village im Süden Manhattans den Smalls Jazz Club. 15 Personen dürfen derzeit die Konzerte besuchen, weniger als ein Viertel als normalerweise. Das sei eigentlich zu wenig, um den Club zu finanzieren. Aber es sei wenigstens ein Anfang, so Wilner. Dank einer Stiftung kann er den Club weiter betreiben, während zahlreiche andere Clubs aufgrund der Pandemie ihre Tore für immer geschlossen haben.
Eingebrannte Horrorszenarien
Fast 30'000 Personen sind bisher in New York an oder mit Corona gestorben. Tote mussten zeitweise in Kühllastern gelagert werden. Bilder, die sich ins Gedächtnis der Bewohnerinnen und Bewohner New Yorks eingebrannt haben.
Viele bleiben deshalb vorsichtig. Restaurants bieten teilweise weiterhin nur Sitzplätze im Freien an. Zu gross ist die Angst, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Gäste könnten sich mit dem Virus anstecken.
«Die Fallzahlen sind immer noch sehr hoch, wir warten lieber, bis sich die Mitarbeiter impfen lassen können», sagt Mary Attea, Küchenchefin im Restaurant The Musket Room. Das Restaurant bietet deshalb derzeit lediglich Sitzplätze unter freiem Himmel im Garten oder in kleinen Gewächshäusern für zwei Personen an.
Dinieren im Freien trotz Kälte
Auch zahlreiche Gäste sitzen trotz Minustemperaturen noch immer lieber warm eingepackt unter Heizstrahlern im Freien anstatt im Restaurant. Die provisorischen Unterstände, die in den letzten Wochen und Monaten überall in der Stadt vor Restaurants erstellt wurden, sind deshalb häufig weiterhin in Betrieb.
Einig sind sich in New York allerdings alle, dass die ehemals pulsierende Stadt irgendwann wieder vollständig erwacht. So richtig in Schwung kommt New York aber wohl erst, wenn die Reisebeschränkungen fallen. Denn für den New Yorker Alltag sind die Touristen unerlässlich.