- Bei einem Auftritt des für die Präsidentschaftswahl in Frankreich kandidierenden extrem rechten Éric Zemmour ist es zu Tumulten und Protesten gekommen.
- Bei gewalttätigen Zusammentreffen von Gegnern und Anhängern wurden bei Paris mehrere Personen verletzt.
Gegnerinnen und Gegner strömten am Sonntag vor die Veranstaltungshalle in Villepinte bei Paris, wo ein Polizeiaufgebot die Demonstrierenden auf Abstand hielt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
Mehr als 10'000 Anhängerinnen und Anhänger des Extremisten versammelten sich in der Messehalle, wo Zemmour den Namen seiner neuen Bewegung «Reconquête» (Wiedereroberung) bekannt gab. Frankreich stehe am Abgrund und die Franzosen seien in ihrer Existenz bedroht. Ein «Kampf grösser als wir» sei zur Rettung nötig, sagte Zemmour.
Wie die Organisation SOS Rassismus später mitteilte, wurden Mitglieder bei einer Protestaktion im Saal angegriffen und teils verletzt. Videobilder zeigten tumultartige Szenen, bei denen Fäuste und Stühle flogen und die Gegendemonstranten herausgedrängt wurden.
Eine der Beteiligten stand im Anschluss mit blutverschmiertem Kopf vor einer Kamera vor dem Gebäude. In Paris selber demonstrierten rund 2200 Menschen gegen Zemmour, ohne dass es zu Zwischenfällen kam. Zemmour wurde schon mehrfach wegen rassistischer Äusserungen verurteilt.