- Bei Protesten von «Gelbwesten» in Paris ist ein Mann schwer verletzt worden.
- Er verlor bei dem Zwischenfall offenbar mindestens vier Finger, wie der Sender BFM TV unter Berufung auf die Polizei berichtete.
- Aktivisten der «Gelbwesten»-Bewegung gehen seit Mitte November immer wieder gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron auf die Strasse.
Mehrere hundert Menschen kamen zum 13. Protesttag der «Gelbwesten» in Paris zusammen. Ein Zwischenfall in der Nähe des Parlamentsgebäudes forderte dabei einen Schwerverletzten.
Sicherheitskräfte setzten laut Augenzeugen Tränengas und Blendgranaten ein, um die Demonstranten vom Parlamentsgebäude zurückzudrängen. Ein Fotograf der «Gelbwesten» habe eine heranfliegende Granate mit der Hand abwehren wollen, die daraufhin explodiert sei. Berichten zufolge, soll er dabei mindestens vier Finger verloren haben. Aus Polizeikreisen verlautete zudem, der Mann habe eine Blendgranate der Polizei zurückwerfen wollen.
Beteiligung nimmt ab
Die Demonstranten zogen vom Triumphbogen über die Champs-Elysées in Richtung Eiffelturm. Kundgebungen waren auch in anderen Städten angekündigt. Die Beteiligung an den seit fast drei Monaten anhaltenden «Gelbwesten»-Protesten war zuletzt zurückgegangen.
Bis zum Abend zählte das französische Innenministerium 51'400 Demonstranten, davon rund 4000 in Paris. Am Samstag vor einer Woche gingen nach Angaben des Ministeriums 58'600 Menschen gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron auf die Strasse, 10'500 in der Hauptstadt. Die «Gelbwesten» selbst sprachen allerdings von 116'000 Demonstranten. Zum Start der Protestbewegung waren es Mitte November noch mehr als 280'000 gewesen.
Nationaler Dialog
Die Proteste entzündeten sich an Plänen der Regierung, die Benzinpreise zu erhöhen, und wuchsen sich aus zu Massendemonstrationen gegen Macron und seine Wirtschaftspolitik insgesamt. Als Reaktion auf die Proteste hat Macron einen sogenannten nationalen Dialog begonnen, in dem er sich unter anderem in Diskussionsveranstaltungen Bürgern stellt.