- Am Samstagabend haben sich nach dem G20-Gipfel wieder mehrere hundert Menschen im Hamburger Schanzenquartier versammelt.
- Die Polizei sprach von rund 600 Personen, die sich auf dem Neuen Pferdemarkt und in der Strasse Schulterblatt aufhielten. Dort kam es am Vorabend bereits zu Krawallen.
- In der Nacht zum Sonntag ist es denn auch erneut zu Ausschreitungen gekommen.
- Randalierer warfen Flaschen, Steine, Böller und führten erneut Plünderungen durch. Polizeibeamte wurden verletzt. Die Polizei meldete mehrere Festnahmen.
- Die Polizei setzte gegen mehrere hundert teils vermummte G20-Demonstranten Wasserwerfer, Pfefferspray und Tränengas ein – um Sitzblockaden im Schanzenviertel aufzulösen.
Die Polizei erklärte am frühen Sonntagmorgen, seit Beginn der Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg seien 144 Personen festgenommen und weitere 144 in Gewahrsam genommen worden.
Gewalt gegen Anwohner
Wenn die Polizisten anrückten, zerstreuten sich die Gruppen derweil oft und versteckten sich in Nebenstrassen. Sobald die Polizei sich aus einer Strasse zurückzog, bauten sie neue Barrikaden auf und zündeten wieder Mülleimer an. Mehrere Vermummte warfen Flaschen auf Häuser, aus denen ihnen «Haut ab» entgegengerufen wurde.
In mehreren Stadtteilen wurden der Polizei zufolge Autos in Brand gesetzt. Der S-Bahn-Verkehr in der Innenstadt war erneut zeitweilig gestört, dann wurden alle Sperrungen aufgehoben. Zum Morgen beruhigte sich die Lage deutlich.
Sonderzug in Richtung Basel
Am Hamburger Hauptbahnhof fuhr mittlerweile ein Sonderzug los, der G20-Gegner in Richtung Basel bringen sollte. Die Abfahrt verzögerte sich um gut eine Stunde, weil die Polizei die Personalien von Mitfahrenden aufnehmen und Videos von ihnen machen wollte.
Mit der Massnahme sollte nach mutmasslichen Straftätern gesucht werden. Letztlich kontrollierten die Beamten nur oberflächlich. Festnahmen gab es nicht.