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Proteste in Bangkok Grossdemonstration in Thailand: drei Finger für mehr Demokratie

  • Tausende Thailänderinnen und Thailänder sind in der Hauptstadt Bangkok zusammengekommen, um gegen die Regierung zu protestieren.
  • Trotz Regens nahmen der Polizei zufolge 20'000 Menschen an der Demonstration teil. Es werden aber Zehntausende weitere erwartet.

Die Proteste sollen noch bis zum Sonntag dauern. Damit wäre es eine der bisher grössten Kundgebungen der pro-demokratischen Bewegung Thailands. Sie gilt als vorläufiger Höhepunkt der seit Monaten andauernden Proteste in vielen Landesteilen. 10'000 Polizisten sind aufgeboten, um für Ordnung zu sorgen.

Eine Filmgeste als Vorbild

Tausende Regierungskritiker hatten sich seit dem Mittag an der Thammasat Universität versammelt, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Andere Demonstranten zogen auf den riesigen Platz Sanam Luang im historischen Zentrum von Bangkok, unweit des alten Königspalastes.

Viele hoben den Arm und machten das Drei-Finger-Zeichen aus der Science-Fiction-Filmreihe «Die Tribute von Panem». Die Geste hat sich in den vergangenen Monaten zum Symbol der thailändischen Demokratiebewegung entwickelt.

Lastwagen
Legende: Die Demonstranten, die von Studenten angeführt werden, forderten Einlass auf das Gelände der Universität. Diese hatte erklärt, sie werde die Kundgebung dort nicht gestatten, öffnete aber schliesslich die Tore. Die Studentenführer fuhren mit einem Lastwagen samt Lautsprechern vor. Reuters

Forderung nach Neuwahlen und neuer Verfassung

Die Demonstrantinnen fordern bereits seit Juli die Auflösung des Parlaments mit Neuwahlen, eine neue Verfassung, und ein Ende der Einschüchterungen politischer Aktivistinnen. Weiter fordern sie eine Einschränkung der Macht des Königs, eine strengere Kontrolle der Finanzen des Königshauses und die Möglichkeit, offen über die Monarchie diskutieren zu können.

Diese Forderungen sind neu in Thailand, wo Gesetze Kritik am Königshaus verbieten und Haftstrafen von bis zu 15 Jahren drohen. Der thailändische Regierungschef bat die Demonstranten wegen des Coronavirus, auf die Kundgebung zu verzichten – allerdings vergebens. Der General ist seit einem Putsch des Militärs 2014 an der Macht.

SRF 4 News, 19.09.2020, 11 Uhr ; 

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