Frankreich mobilisiert praktisch seine gesamte mobile Einsatztruppe. 89'000 Polizisten sind aufgeboten, 8000 allein in Paris. Zwar rechnet Innenminister Christoph Castaner dort nur mit einigen Tausend Demonstranten. Dies seien aber besonders gewaltbereit, warnt er.
Die Champs-Élysées und die Quartiere der Innenstadt – vor einer Woche Schauplätze der Strassenkämpfe – werden diesmal weitgehend leergeräumt sein. Läden und Restaurants bleiben zu, Schaufenster sind verrammt. Geschlossen bleiben auch die grossen Museen wie der Louvre, das Grand Palais oder das Centre Pompidou.
Touristenmagnete wie der Eiffelturm bleiben geschlossen, ebenso grosse Kaufhäuser oder Lebensmittelmärkte in den betroffenen Quartieren. Die Stadtverwaltung hat bei Baustellen Abschrankungen entfernt und die Schutzzäune von Bäumen weggenommen – schlicht alles, was Demonstranten für den Bau von Barrikaden oder als Waffen verwenden könnten.
Null-Toleranz gegenüber Demonstranten
Vor einer Woche hatte die Polizei noch versucht, auf der Strasse eine direkte Konfrontation mit den Protestierenden zu vermeiden. Dies habe sich nun geändert, sagt Innenminister Castaner. Gegenüber gewalttätigen Demonstranten gebe es keinerlei Toleranz.
Offenbar setzt die Regierung auf Abschreckung. Sie will Demonstranten davon abhalten, nach Paris zu kommen. Damit hat sie selbst bei der Protestbewegung einen gewissen Erfolg. Gemässigte «Gilets Jaunes» rufen mittlerweile dazu auf, nicht in Paris zu demonstrieren.