- In Russland werden bei der Präsidentenwahl im März über 30 Kandidierende antreten.
- Das teilte die Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission, Ella Pamfilowa, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass vom Dienstag mit.
«Natürlich wird der Wahlkampf hart umkämpft sein, denn es ist offensichtlich, dass es mehr als einen Kandidaten geben wird», sagte Pamfilowa. Sie ergänzte, auf jeden Fall gebe es jetzt schon mehr als 30 Bewerberinnen und Bewerber, die kandidieren wollen. Auch Wladimir Putin kandidiert im Frühling erneut für das Amt.
Am vergangenen Samstag war die ehemalige Fernsehjournalistin Jekaterina Dunsowa von der Wahl ausgeschlossen worden. Pamfilowa hatte das mit Fehlern im Antrag auf Zulassung als Kandidatin begründet. Die Ex-Journalistin setzte sich für das Ende des Krieges in der Ukraine und die Freilassung politischer Gefangener ein.
Kein «echter» Oppositionskandidat zugelassen
Kritikerinnen und Kritiker sehen in der Abstimmung eine Scheinwahl, die dazu dienen soll, eine weitere Amtszeit des russischen Amtsinhabers Wladimir Putin zu legitimieren. Sie monieren, kein echter Oppositionskandidat werde zur Wahl zugelassen.
Von 2008 bis 2012 war Putin Ministerpräsident, da die Verfassung lediglich zwei Amtszeiten in Folge als Präsident vorsah. Damals tauschten er und Dmitri Medwedew die Ämter. Anfang 2020 wurde die Verfassung jedoch dahingehend geändert, dass die Zahl von Putins Amtszeiten auf null zurückgesetzt wurde. Somit kann der 71-Jährige 2024 erneut antreten.
Putin wurde mit dem Jahreswechsel 1999/2000 erstmals Präsident und löste damals Boris Jelzin ab. Seither bestimmt er die Politik Russlands, hauptsächlich als Präsident.