- Rund dreieinhalb Monate nach seinem Amtsantritt hat Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei den ersten Haushaltsüberschuss in einem Quartal seit über 15 Jahren verkündet.
- Allein im März habe der Überschuss rund 276 Milliarden Peso (rund 289 Mio. CHF) betragen, sagte Milei in einer Fernsehansprache.
- «Das ist das erste Quartal mit einem Haushaltsüberschuss seit 2008», sagte Milei.
Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Milei bezeichnete das Ergebnis als «Meilenstein, auf den wir alle stolz sein sollten, insbesondere angesichts des katastrophalen Erbes, das wir zu bewältigen hatten».
Die Regierung in Buenos Aires hatte zuletzt tausende Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen, die Zahl der Ministerien halbiert, Subventionen gekürzt und Sozialprogramme abgewickelt. Die Inflation ist in den letzten Monaten auf 280 Prozent gestiegen.
Milei ruft zum Durchhalten auf
Kritiker bemängeln, dass Milei mit seinem harten Sparkurs zahlreiche Menschen in die Armut stürzt. Die Preise für Lebensmittel sind um mehr als die Hälfte gestiegen, in einem Land mit einer Armutsquote von fast 60 Prozent.
Und Milei wird vorgeworfen, beispielsweise mit den Kürzungen im Bildungssektor die Zukunft des Landes aufs Spiel zu setzen. Studierende, Dozenten und Professorinnen haben deshalb zu landesweiten Protesten aufgerufen.
«Ich möchte allen Argentiniern sagen, dass ich verstehe, dass die Situation, in der wir uns befinden, hart ist. Aber auch, dass wir bereits mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt haben», sagte Milei.
«Dies ist die letzte Etappe einer heroischen Anstrengung, die wir Argentinier unternehmen, und zum ersten Mal seit langer Zeit wird sich diese Anstrengung lohnen.»