- Am 24. März jährte sich der Militärputsch in Argentinien zum 48. Mal.
- Tausende Argentinierinnen und Argentinier gingen in Buenos Aires auf die Strasse, um an die Opfer der Militärdiktatur zu erinnern.
- Präsident Javier Milei stellte derweil die Opferzahlen infrage.
Tausende Argentinierinnen und Argentinier gingen am Sonntag im ganzen Land auf die Strasse, um des Jahrestages des Militärputsches zu gedenken, der ab 1976 acht Jahre andauerte und zu weit verbreiteter Unterdrückung, Folter und Entführungen führte.
Mehrere lokale NGO und Menschenrechtsorganisationen versammelten sich in Buenos Aires, schwenkten Transparente, sangen Lieder und trugen Fotos der während der Diktatur Ermordeten und Verschwundenen bei sich.
Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass während der Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 30'000 Menschen entführt, gefoltert und ermordet wurden. Bei den meisten Verschwundenen handelte es sich um Oppositionelle, Gewerkschaftsmitglieder oder Studenten, aber auch Kleinkinder wurden entführt und heimlich verkauft oder illegal adoptiert.
Mileis Regierung verharmlost die Militärdiktatur
Die Demonstration zum Jahrestag am Sonntag war die erste unter dem ultraliberalen Präsidenten Javier Milei, der am 10. Dezember an die Macht kam und dem Kritiker vorwerfen, die Gräueltaten während der brutalen Diktatur zu verharmlosen.
Mileis Vizepräsidentin Victoria Villarruel verteidigte Militärs, die wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurden.
Zuvor hatte die Regierung von Milei ein Video veröffentlicht, das sich auf die Opfer von Angriffen einer kommunistischen Gruppe vor der Diktatur konzentriert und die Zahl von 30'000 Verschwundenen zwischen 1976–1983 infrage stellt.