- Das Bündnis «Extinction Rebellion» will mit Aktionen des zivilen Ungehorsams den Druck auf die Regierungen erhöhen, mehr gegen den Klimawandel zu tun.
- In den kommenden zwei Wochen plant die Gruppe Proteste in rund sechzig Städten rund um den Globus.
- In Amsterdam und London hat es zahlreiche Festnahmen gegeben. In Berlin blieben die Auswirkungen bisher überschaubar.
«Extinction Rebellion» war im vergangenen Jahr in Grossbritannien gegründet worden. Das Aktionsbündnis hofft, allein in London 20'000 bis 30'000 Menschen für Blockaden rund um das Parlament und Regierungsgebäude zu mobilisieren. Die Polizei in London meldete bis zum frühen Abend die Festnahme von 217 Demonstranten. Die Aktivisten hatten etliche Strassen und mehrere Themse-Brücken in der britischen Hauptstadt blockiert.
Festnahmen in Amsterdam
In Amsterdam griff die Polizei ebenfalls durch. Rund fünfzig Demonstranten wurden bei einer Blockade-Aktion vorläufig festgenommen. Die Protestaktion solle beendet werden, teilte die Polizei mit. Die Demonstranten waren zunächst aufgefordert worden, die Strasse zu verlassen. Der Polizeieinsatz verlief nach Medien-Angaben zunächst friedlich.
Die Demonstranten hatten am frühen Montagmorgen eine wichtige Durchgangsstrasse beim Amsterdamer Reichsmuseum blockiert und Dutzende kleine Zelte aufgestellt.
Blockierte Kreisel und Strassen
In Berlin nahmen laut Polizei etwa 3000 Demonstranten an Aktionen an der Siegessäule und am Potsdamer Platz teil. Die Auswirkungen hielten sich jedoch in Grenzen. Am Mittag sprach die als Flüchtlingsretterin bekannt gewordene Kapitänin Carola Rackete an der Berliner Siegessäule zu den Demonstranten.
Die Berliner Polizei liess die Aktivisten zunächst gewähren - obwohl die Demo an der Siegessäule nicht angemeldet war. Es habe kaum Staus gegeben, hiess es. In Berlin sind gerade Schulferien, dadurch sind weniger Autos unterwegs als üblich. Am späten Nachmittag begann die Polizei damit, den Potsdamer Platz zu räumen.
Weltweite Proteste angekündigt
Aktionen sollte es unter anderem auch in Paris, Madrid, New York und Buenos Aires geben. In Melbourne trafen sich Demonstranten am frühen Morgen zu einer Mahnwache auf den Stufen des Parlaments. In Sydney hielten hunderte Aktivisten einen Sitzstreik auf einer stark befahrenen Strasse in der Innenstadt ab, während sich in Brisbane eine kleine Gruppe von Aktivisten an eine Brücke kettete. Im neuseeländischen Wellington sorgten Aktivisten für Verkehrsstörungen, indem sie sich an ein Auto ketteten.