- In seiner ersten Rede als Regierungschef prophezeite Johnson im Unterhaus Grossbritannien eine glorreiche Zukunft.
- Die Bestimmungen des Brexit-Abkommens mit der EU hat er als «inakzeptabel» verworfen.
- Johnson forderte erneut Nachverhandlungen – diese lehnt Brüssel aber ab.
- Die Vorbereitungen auf einen ungeregelten EU-Austritt seines Landes hätten nunmehr «die höchste Priorität».
Falls es nicht klappt mit den Nachverhandlungen, müsse Grossbritannien am 31. Oktober ohne einen Deal die Europäische Union verlassen, sagte Johnson. Er und alle Minister seien verpflichtet, den Austritt Ende Oktober umzusetzen – «unter allen Umständen», sagte Johnson. Ansonsten komme es zu einem «katastrophalen Vertrauensverlust», warnte der Premier.
Grosse Ziele bis 2050
Seine Aufgabe sei es, die Briten aus der Europäischen Union zu führen und das Vereinigte Königreich zum grossartigsten Land der Erde zu machen, sagte Johnson. Im Jahr 2050 könne Grossbritannien die am meisten florierende Wirtschaft Europas und somit Zentrum eines neuen Netzwerks an Handelsabkommen sein.
Zuvor war das neue britische Kabinett am Morgen zu seiner ersten Sitzung in London zusammengekommen. Johnson hatte am Mittwoch mehr als die Hälfte des Kabinetts neu besetzt. Der Brexit-Hardliner setzte auf allen Schlüsselpositionen starke Befürworter des EU-Austritts und treue politische Weggefährten ein. Die Schottische Nationalpartei (SNP) sprach von einem «Kabinett der Hölle».