Die hohen Lebenskosten in Genf seien ausschlaggebend für das Ja der Genfer SVP-Sektion, sagt Lionel Dugerdil, Präsident der Genfer SVP. «Für ältere Personen ist es praktisch unmöglich, in Genf nur von der AHV leben zu können»,
Erschwerend kommt hinzu: Genf ist der Kanton mit den höchsten Krankenkassenprämien der Schweiz. Die Genfer SVP-Sektion ist nicht die einzige, die in der Romandie ausschert. Die SVP des französischsprachigen Wallis hat Stimmfreigabe beschlossen. Pierre-Yves Maillard, Präsident des Gewerkschaftsbundes, nahm die positive Haltung gegenüber der Initiative im «Sonntagsblick» bereits erfreut zur Kenntnis.
Wir haben noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, sowohl in der Deutschschweiz und natürlich vor allem in der Westschweiz und im Tessin.
Weniger Freude daran hat der SVP-Fraktionschef im Bundeshaus, Thomas Aeschi: «Es zeigt, wie wichtig eine starke nationale Kampagne ist. Wir haben noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, sowohl in der Deutschschweiz und natürlich vor allem in der Westschweiz und im Tessin.»
Wer stellt sich gegen die Initiative?
Auf nationaler Parteilinie politisiert beispielsweise die SVP Neuenburg. Des Weiteren stellen sich auch mehrere FDP- und Mitte-Kantonalsektionen in der Romandie gegen die 13. AHV-Rente. National setzen sich die GLP, die Mitte, die FDP und die SVP in einer gemeinsamen Kampagne gegen die Initiative ein. Sie sind der Ansicht, eine 13. Rente würde die AHV in den Ruin treiben.
Die Meinungen zwischen den Sprachregionen gehen bei der AHV regelmässig auseinander. Im vergangenen Jahr votierte die Deutschschweiz beispielsweise Ja zur Erhöhung des Frauenrentenalters, in der Romandie gab es ein Nein. Wie Lionel Dugerdil betont, hätten die Deutschschweizer auch dieses Mal wohl eher die Kosten im Auge, während die Romandie mehr auf die Kaufkraft für die ältere Bevölkerung achtet. Der Genfer SVP-Präsident ist daher überzeugt: «Auch dieses Mal gibt es einen Röstigraben.»