- Der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung wird eingestellt.
- Damit kann auch künftig in diesem Fall keine Klage mehr gegen Baldwin erhoben werden.
- Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2021 bei der Probe für eine Szene in dem Western «Rust»: Als Baldwin eine Waffe bedienen wollte, löste sich eine Kugel und tötete die Kamerafrau.
Das Gerichtsverfahren gegen Schauspieler Alec Baldwin ist am dritten Prozesstag überraschend beendet worden. Die Richterin kam zum Schluss, dass die Anklage wegen fahrlässiger Tötung nicht zulässig sei und dass auch künftig in diesem Fall keine Klage mehr gegen Baldwin erhoben werden könne.
Die Richterin begründete dies mit dem Fehlverhalten von Polizei und Staatsanwaltschaft in Santa Fe. Diese hätten der Verteidigung Beweise vorenthalten. Dabei geht es um Munition, die die Polizei gehabt habe, von der Baldwins Anwälte jedoch nichts gewusst hätten.
Eine Reihe von Patronen ist demnach vor wenigen Monaten aufgetaucht und am Freitag vor Gericht präsentiert worden. Aus Sicht der Verteidigung hätten die Patronen früher in ballistischen Untersuchungen Teil des Verfahrens sein müssen – die Staatsanwaltschaft habe sie aber unterschlagen, hiess es in der «New York Times».
Mögliche neue Beweise nicht auch der Verteidigung zur Verfügung zu stellen, stelle einen wesentlichen Verfahrensfehler des Staates dar, argumentierten Baldwins Anwälte. Die Richterin entschied schliesslich, dass die grundlegende Fairness des Verfahrens dadurch beeinträchtigt sei.
Das geschah am «Rust»-Filmset
Im Oktober 2021 löste sich am Set des Westernfilms «Rust» auf der Bonanza Creek Ranch im US-Bundesstaat New Mexico ein Schuss aus einer Requisitenwaffe, die Hauptdarsteller Alec Baldwin bedient hatte. Statt mit harmlosen Platzpatronen war die Waffe mit scharfer Munition geladen. Die Kugel traf eine 42-jährige Kamerafrau und tötete diese.
Die Waffenmeisterin der Filmproduktion ist im März 2024 wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden.