- Mit dem Chef der Cosa Nostra hat die Polizei in der Provinz Palermo weitere 45 mutmassliche Mafiosi gefasst.
- Settimino Mineo war nach dem Tod des «Paten der Paten», Toto Riina, vergangenes Jahr auf den Mafia-Thron nachgerückt.
- Der 80-jährige Juwelier Mineo hat bereits mehrere Gefängnisstrafen abgesessen. Nach elfjähriger Haft war er vor rund elf Jahren freigekommen.
Mineo leitete die als «Kuppel» bezeichnete sizilianische Mafia-Kommission, ein Gremium der führenden Bosse der Unterorganisationen und war wegen der Erpressung von Geschäftsleuten und Bauunternehmern bekannt.
Laut den Ermittlern planten die Mafiosi einen Anschlag auf einen Kriminellen, der ohne die Erlaubnis der Cosa Nostra Geschäftsleute erpresste. Neun Opfer von Erpressungen hatten Anzeige bei den Carabinieri erstattet.
Den Festgenommenen werden nun unter anderem illegaler Waffenbesitz, Erpressungen, Brandstiftungen und gewaltsame Übergriffe vorgeworfen. Nach dem italienischen Anti-Mafia-Oberstaatsanwalt Federico Cafiero de Raho hat sich die Cosa Nostra nach Toto Riinas Tod vor einem Jahr versucht, sich neu zu organisieren.
Deshalb habe sie habe enge Verbindungen zur Schwesterorganisation 'Ndrangheta, mit der sie sich den Drogenhandel und die illegale Müllentsorgung in Italien teile.
Die Zahl der Cosa Nostra-Mitglieder wird derzeit auf rund 5000 geschätzt. Die Erpressung von Schutzgeldern ist nach wie vor eine ihrer Haupteinnahmequellen, doch setzen sich immer mehr Unternehmer gegen die kriminelle Organisation zur Wehr.