- In Vietnam wird das Ausmass der Zerstörung durch den heftigen Taifun «Yagi» immer deutlicher.
- Die Zahl der Toten ist mittlerweile gemäss Katastrophenschutz auf 233 gestiegen.
- Fast 130 Menschen werden nach Erdrutschen und Sturzfluten noch vermisst.
- Auch in Thailand hat der Taifun sechs Todesopfer gefordert.
Der nach Behördenangaben heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte am Wochenende 15 Stunden lang vor allem im Norden des Landes gewütet. Auch die Hauptstadt Hanoi war schwer betroffen. Das Online-Portal «vnexpress.net» sprach von den heftigsten Überschwemmungen in der Millionenmetropole seit 20 Jahren.
Die Naturkatastrophe hat auch bereits erhebliche Auswirkungen auf das Alltagsleben: Die Preise – speziell für Gemüse – hätten sich in den vergangenen Tagen mehr als verdoppelt, berichten Medien. «Die Überschwemmungen erschweren den Transport, und die Vorräte sind begrenzt», erklärte ein Marktverkäufer in Hanoi die explodierenden Kosten.
Laut Katastrophenschutz hat der Tropensturm mehr als 130'000 Häuser beschädigt, viele davon stehen unter Wasser. Auch wurden die Dächer zahlreicher Geschäfte und Schulen weggerissen. Den Angaben zufolge starben etwa zwei Millionen Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Fast 200'000 Hektar Reisfelder wurden erheblich beschädigt. Für einige Regionen wurde weiter starker Regen vorausgesagt.
Der Super-Taifun hat am Wochenende in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi eine viel befahrene Brücke über dem Roten Fluss zum Einsturz gebracht. Mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder wurden in die Tiefe gerissen, wie «VnExpress» unter Berufung auf Vize-Ministerpräsident Ho Duc Phoc berichtete. Vier Menschen seien nach dem Unglück an der Phong-Chau-Brücke lebend geborgen worden, mehr als ein Dutzend weitere würden in den Fluten vermisst.
Massive Regenfälle und Sturzfluten in Thailand
Auch in Thailand bereiteten Starkregen und steigende Wasserpegel Sorge. In 48 Provinzen, darunter die Hauptstadt Bangkok, gab es für das Wochenende und die kommende Woche Warnungen vor weiteren massiven Regenfällen und Sturzfluten.
Besonders schlimm betroffen sind bereits die nördlichen Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar, die bei Touristen aus aller Welt besonders beliebt sind. Die Zahl der Todesopfer sei auf sechs gestiegen, berichtete die Zeitung «Bangkok Post» online unter Berufung auf die Behörden.
Weltbekannte Höhle geflutet
Auch die berühmte Tham-Luang-Höhle in Nordthailand, die 2018 durch ein dramatisches Ereignis berühmt geworden war, steht Berichten zufolge wieder gänzlich unter Wasser. Damals mussten sich zwölf junge Fussballer und ihr Coach nach der plötzlichen Überflutung der Höhle in dessen verzweigten Gängen in Sicherheit bringen – vier Kilometer vom Eingang entfernt.
Nach gut zwei Wochen wurden alle Eingeschlossenen bei einer spektakulären Rettungsaktion von Spezialtauchern lebend geborgen. Der Eingang zu der Höhle ist heute in der Trockenzeit teilweise wieder zugänglich für Besucher – in der Regenzeit wird sie regelmässig gesperrt.