- Über 1000 Migrantinnen und Migranten haben Italien in den letzten Stunden übers Mittelmeer erreicht.
- Das berichten Nichtregierungsorganisationen und italienische Behörden.
- An Bord eines Fischerbootes fanden die Behörden fünf tote Menschen.
Allein die italienische Küstenwache hat dieses Wochenende fast 700 Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Auf einem Fischerboot seien am Samstag auch fünf Leichen gefunden worden, teilte die Küstenwache mit.
Das Boot sei mehr als 200 Kilometer vor der kalabrischen Küste getrieben. Ein Handelsschiff und mehrere Schiffe der italienischen Behörden hätten 674 Menschen gerettet, einige davon direkt aus dem Wasser. Sie kamen in sizilianische und kalabrische Häfen.
Überfahrten enden oft tödlich
In verschiedenen Operationen nahmen auch private Seenotretter insgesamt rund 450 Menschen auf ihrem Schiff «Sea-Watch 3» auf, die sie von überladenen Booten gerettet hatten.
Auch die Organisation SOS Mediterannee gab an, mit ihrem Schiff «Ocean Viking» dieses Wochenende 87 Menschen aus dem Meer gerettet zu haben, darunter 57 unbegleitete Minderjährige. Die Migranten setzen meist aus Libyen in seeuntüchtigen Booten nach Italien über.
Die italienische Küstenwache sagte, die Rettungen seien nur einige von vielen in den letzten Tagen im italienischen Such- und Rettungsgebiet des zentralen Mittelmeers gewesen.
Dieses Jahr wurden bereits 34'013 gerettete Migrantinnen und Migranten in Italien registriert (Stand 22. Juli), was fast ein Viertel mehr ist als im Vorjahr. Das sind noch immer deutlich weniger als im Spitzenjahr 2015, aber die verzweifelten Fluchtfahrten übers Mittelmeer enden noch immer oft tödlich. 1234 Menschen wurden in diesem Jahr von der UNO-Flüchtlingsagentur (UNHCR) auf See als tot oder vermisst registriert, 823 davon im zentralen Mittelmeer.