Zum Inhalt springen

Staatskrise in Südkorea Ex-Verteidigungsminister verhaftet +++ Innenminister tritt zurück

  • Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat den ehemaligen Verteidigungsminister Kim Yong Hyun verhaften lassen.
  • Laut Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap wird gegen Kim wegen Hochverrats ermittelt.
  • Der 65-Jährige war ein offener Befürworter der inzwischen zurückgenommenen Entscheidung des Präsidenten, das Kriegsrecht auszurufen.
  • Zudem berichten Medien, dass Innenminister Lee Sang Min zurückgetreten sei.

Kim Yong Hyun, der am Mittwoch seinen Rücktritt anbot und am Folgetag durch einen neuen Minister ersetzt wurde, war laut Berichten gar der Vorschlaggeber hinter dem Beschluss.

Innenminister tritt zurück

Im Zuge der sich zuspitzenden Staatskrise in Südkorea ist Innenminister Lee Sang Min laut Medienberichten zurückgetreten. «Ich erkenne meine Verantwortung an und entschuldige mich aufrichtig bei der Nation», wird Lee von der südkoreanischen Zeitung «Chosun Ilbo» zitiert. Gegen Lee, der als enger Vertrauter des Präsidenten Yoon Suk Yeol gilt, wird derzeit wegen mutmasslichen Aufruhrs ermittelt.

Am späten Dienstagabend (Ortszeit) hatte Präsident Yoon Suk Yeol überraschend das Kriegsrecht in Kraft gesetzt und es wenige Stunden später nach massivem politischem Widerstand wieder aufgehoben. Es war das erste Mal seit dem Übergang Südkoreas zur Demokratie Ende der 1980er-Jahre, dass das Staatsoberhaupt des Landes das Kriegsrecht verhängte.

Am Samstagabend scheiterte ein Antrag der Opposition über ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten Yoon Suk Yeol im Parlament. Kurz vor der Abstimmung hatten nahezu sämtliche Abgeordnete der Regierungspartei den Plenarsaal verlassen, um diese zu boykottieren.

SRF 4 News, 08.12.2024, 02:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel