- Südkoreas inhaftierter Ex-Verteidigungsminister Kim Yong Hyun hat in seiner Gefängniszelle einen Suizidversuch unternommen.
- Der enge Vertraute von Präsident Yoon Suk Yeol überlebte und sei in stabiler Verfassung, sagte der Generalkommissar des Justizvollzugsdienstes.
- Dem 65-Jährigen wird Hochverrat vorgeworfen. Kim war ein möglicher Strippenzieher hinter der umstrittenen Entscheidung von Präsidenten Yoon Suk Yeol, das Kriegsrecht über sein Land zu verhängen – was Massenproteste ausgelöst hatte.
Am Dienstag sagte der ehemalige Verteidigungsminister, er wolle die alleinige Verantwortung dafür übernehmen. «Die gesamte Verantwortung für die Situation liegt allein bei mir. Meine Untergebenen haben einfach nur treu meine Befehle und die ihnen erteilten Aufträge befolgt. Ich bitte um Nachsicht für sie», zitiert Yonhap aus einer Stellungnahme von Kims Anwaltschaft.
Kim war am Sonntag verhaftet worden, nachdem bereits am Dienstag vergangener Woche ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden war. Er soll eine Schlüsselrolle bei der Durchsetzung des Kriegsrechts in Südkorea vergangene Woche gespielt haben.
Aufenthaltsort von Präsident Yoon unklar
Heute hatte die Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungen gegen Präsident Yoon dessen Büroräumlichkeiten durchsucht. Yoon war während der Razzia laut Yonhap nicht vor Ort. Sein genauer Aufenthaltsort ist derzeit unklar.
Der südkoreanische Präsident hatte am Dienstag vergangener Woche völlig überraschend das Kriegsrecht ausgerufen und Stunden später nach massivem politischem Widerstand wieder aufgehoben. Am Samstagabend scheiterte ein Antrag der Opposition über ein Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon im Parlament. Doch der öffentliche Druck gegen den 63-Jährigen hält an.