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Tag gegen Kinderarbeit So werden Kinder weltweit ausgebeutet

  • Heute ist der Welttag gegen Kinderarbeit.
  • Die Unicef, das Kinderhilfswerk der UNO, warnt: Die Zahl der Mädchen und Knaben, die weltweit Kinderarbeit leisten, sinke zwar – aber langsamer, als in früheren Jahren.
  • Hilfsorganisationen haben Regierungen und Unternehmen aufgefordert, die Ursachen von Kinderarbeit stärker zu bekämpfen.

Video
Aus dem Archiv: Kinderarbeit für Schweizer Firmen
Aus Rundschau vom 09.09.2015.
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Kinderarbeit raube Kindern ihre Kindheit und zerstöre ihre Zukunftschancen, kritisierte Unicef weiter.

Trotzdem müssten immer noch 152 Millionen Kinder – fast jedes zehnte Kind weltweit – arbeiten, um zum Überleben ihrer Familien beizutragen. Fast die Hälfte von ihnen leidet demnach unter gefährlichen oder ausbeuterischen Arbeitsbedingungen.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der arbeitenden Kinder nach Angaben von Unicef zwar stark gesunken, von 246 Millionen im Jahr 2000 auf 152 Millionen 2016. Zuletzt sei der Rückgang aber langsamer geworden. Wenn der Fortschritt lediglich im aktuellen Tempo weitergeht, werden den Angaben zufolge auch im Jahr 2025 noch 121 Millionen Mädchen und Knaben von Kinderarbeit betroffen sein.

Bub sortiert Ziegelsteine.
Legende: 152 Millionen Mädchen und Jungen weltweit leisten nach Schätzungen der Unicef Kinderarbeit. Keystone/Archiv

Lebensbedingungen müssen sich ändern

Die meisten von Kinderarbeit betroffenen Knaben und Mädchen leben nach Angaben von Unicef in Afrika (72 Millionen), gefolgt von Asien (62 Millionen). Über 70 Prozent der arbeitenden Kinder sind demnach in der Landwirtschaft tätig. Die Kinderarbeit schädigt ihre körperliche und seelische Entwicklung, hält die Kinder vom Schulbesuch ab und lässt ihnen kaum Zeit zum Spielen.

«Es reicht nicht, Kinderarbeit zu verurteilen und zu verbieten», erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. Um Kinder wirksam vor Ausbeutung zu schützen, müssten sich ihre Lebensbedingungen ändern. Nötig seien mehr Investitionen in Bildung, Gesundheits- und Sozialsysteme, aber auch faire Arbeitsbedingungen für Eltern.

Jürg Keim, Mediensprecher von Unicef Schweiz und Liechtenstein, nimmt die Unternehmen in die Pflicht: «Unternehmen müssen sich den Auswirkungen ihrer Tätigkeiten, wie auch in ihrer Lieferkette, auf die Menschen- und Kinderrechte bewusst sein und Massnahmen ergreifen, um negative Auswirkungen zu verhindern. Doch genau so seien Staat und der Konsument gefordert, adäquate Massnahmen zu ergreifen.»

Laut Keim sei die Sensibilisierung der Öffentlichkeit aktuell gross und die Wirtschaft gefordert, etwas gegen die Missstände zu tun. «Im Bereich Kakao gibt es beispielsweise die Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao, die die Arbeitsgruppe «Child Labour and Living Income» führt. Adressiert wird nicht nur die Kinderarbeit, sondern auch die Ursachen wie Einkommen der Eltern und Bildung der Kinder.»

Der Vorstandssprecher von Terre des hommes, Albert Recknagel, fordert global verbindliche Regelungen für die Wirtschaft, «damit Unternehmen in ihren Lieferketten keine Kinder mehr ausbeuten können und den Familien existenzsichernde Löhne gezahlt und faire Arbeitsbedingungen zugestanden werden».

Was ist Kinderarbeit

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Unicef zählt jede Tätigkeit als Kinderarbeit, für die Minderjährige zu jung sind. Dabei muss man unterscheiden zwischen normalen Aufgaben zum Beispiel im Haushalt, zwischen legaler Beschäftigung von Jugendlichen und zwischen Ausbeutung von Kindern. Für legale Beschäftigung haben die meisten Staaten per Gesetz ein Mindestalter zwischen 14 und 16 Jahren festgelegt. Zu den «schlimmsten Formen der Kinderarbeit», also der Ausbeutung, zählen die Vereinten Nationen Sklaverei und sklavenähnliche Abhängigkeiten, Zwangsarbeit einschliesslich des Einsatzes von Kindersoldaten, Kinderprostitution und Kinderpornographie, kriminelle Tätigkeiten wie den Missbrauch von Kindern als Drogenkuriere sowie andere Formen der Arbeit, die die Sicherheit und Gesundheit der Kinder gefährden können.

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