- Das Parlament in der Hauptstadt Taipeh hat für ein entsprechendes Gesetz gestimmt.
- Mehrere Zehntausend hatten sich vor dem Parlamentsgebäude versammelt, sie schwenkten Fahnen in Regenbogenfarben und sprachen von einem historischen Schritt.
«Viele Menschen hatten Tränen in den Augen und konnten es kaum glauben», sagt SRF-Korrespondent Martin Aldrovandi. Die Frage sei jetzt, ob es Auswirkungen auf andere asiatische Länder habe, wie zum Beispiel Japan oder Thailand. «Es wird auf jeden Fall eine Diskussion in Gang gesetzt.»
Das Verfassungsgericht Taiwans hatte gleichgeschlechtliche Ehen 2017 schon als grundsätzlich rechtens erklärt. Das Gericht hatte der Regierung eine Frist von zwei Jahren gesetzt, um entsprechende Gesetzesänderungen vorzunehmen. Das ist nun passiert. Am 24. Mai tritt das Gesetz endgültig in Kraft.
Für den bekannten Gay-Aktivisten Cheng Chi-wei ein historischer Tag. «Ich bin heute sehr stolz darauf, Taiwaner zu sein.» Seit 20 Jahren setzt er sich für die Rechte von Schwulen und Lesben in Taiwan ein. «Wir sind unendlich dankbar.»
Auch der 26-jährige Herr Yang ist glücklich. Zwar hegt er keine Heiratspläne, «aber mir ist es sehr wichtig, dieses Recht zu haben». Seine Eltern verstünden das Ganze zwar noch nicht so richtig. Aber direkt dagegen seien sie auch nicht. «Sie brauchen einfach etwas Zeit.»