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Telefonat mit China Biden macht bei Xi Druck in Sachen Handel und Menschenrechte

  • Zum ersten Mal seit seiner Amtsübernahme vor gut drei Wochen hat US-Präsident Joe Biden mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping telefoniert.
  • Dabei hat Biden einen unverändert harten Kurs der USA gegenüber China zu erkennen gegeben.
  • Im Gegenzug warnte ihn Chinas Präsident vor einer «Konfrontation», «die definitiv katastrophal für beide Länder und die Welt ist», wie die Staatsagentur Xinhua berichtet.

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Peking will bloss eins: Trump loswerden
aus SRF 4 News aktuell vom 27.10.2020. Bild: Reuters
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In dem Gespräch gut drei Wochen nach seiner Amtsübernahme unterstrich Biden seine «grundlegenden Sorgen über Pekings zwangsweise und unfaire wirtschaftliche Praktiken, die Repression in Hongkong, Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und zunehmend herausfordernde Aktionen in der Region, einschliesslich gegenüber Taiwan», wie das Weisse Haus anschliessend mitteilte.

Chinas Präsident konterte, Hongkong, Taiwan und Xinjiang seien «innere Angelegenheiten Chinas» und hätten mit seiner Souveränität und territorialen Integrität zu tun, wie ihn die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte. «Die USA sollten Chinas Kerninteressen respektieren und vorsichtig handeln.»

Beide Staatsoberhäupter sprachen nach US-Angaben auch über den Kampf gegen die Covid-19-Pandemie und die gemeinsamen Herausforderungen für die Gesundheit in der Welt, den Klimawandel und das Verhindern einer Weiterverbreitung von Waffen. Biden setzte sich zudem für einen «freien und offenen Indo-Pazifik» ein. China beansprucht weite Teile des umstrittenen Südchinesischen Meeres, wo sich die USA mit Einsätzen ihrer Marine für die Freiheit der Schifffahrt einsetzen.

Zum chinesischen Neujahrsfest, das in China nach dem traditionellen Mondkalender in der Nacht zum Freitag begrüsst wird, übermittelte der US-Präsident in dem Telefonat mit Xi Jinping auch seine Glückwünsche an das chinesische Volk. Der Anruf fand am Donnerstagmorgen Pekinger Zeit (Mittwochabend Washingtoner Ortszeit) statt.

Xi ruft zu Kooperation auf

Das Verhältnis zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften ist unter Bidens Vorgänger Donald Trump auf den tiefsten Stand seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1979 gefallen. Beide Länder liefern sich einen erbitterten Handelskrieg. Auch beschränken die USA Chinas Zugang zu Technologie. Der chinakritische Kurs findet allerdings parteiübergreifende Zustimmung im US-Kongress. Biden hatte auch schon angedeutet, ebenfalls einen harten Kurs fahren zu wollen.

Chinas Präsident sagte, Kooperation sei die einzig richtige Wahl, während Auseinandersetzung beiden Ländern schaden werde. Die USA und China sollten zusammenarbeiten, sich auf halben Wege treffen und Konflikt oder Konfrontation vermeiden. Differenzen seien normal. Doch sei entscheidend, damit angemessen und konstruktiv umzugehen und sich gegenseitig zu respektieren.

Biden und Xi
Legende: Chinas Staatspräsident Xi Jinping empfing den damaligen US-Vizepräsidenten Biden 2013 in Peking. Reuters

Xi Jinping sprach sich auch dafür aus, die verschiedenen Dialogkanäle zwischen beiden Ländern «wiederherzustellen», um ein besseres Verständnis zu fördern und Missverständnisse zu vermeiden. Ausser diplomatischen Kanälen nannte Chinas Präsident auch einen Ausbau der Kontakte in der Wirtschaft, im Finanzwesen, in der Strafverfolgung und zwischen beiden Streitkräften.

SRF 4 News, 11.02.2021, 7:30 Uhr ; 

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