Was ist passiert? Bei einem Angriff am Freitagabend auf die Veranstaltungshalle «Crocus City Hall» in der Stadt Krasnogorsk bei Moskau haben Bewaffnete mindestens 139 Menschen getötet. Über 180 wurden verletzt. Unter den Verletzten sind demnach auch fünf Kinder. Die Männer in Tarnkleidung stürmten die Halle kurz vor Beginn eines Konzerts und eröffneten das Feuer auf die Menge. Es soll auch zu zwei Explosionen gekommen sein. Das Dach des Gebäudekomplexes fing Feuer, Teile davon sind eingestürzt.
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Bild 1 von 14. Zahlreiche Sicherheitskräfte waren im Einsatz. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Bildquelle: imago images/Maksim Blinov / Sputnik Moscow.
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Bild 2 von 14. An dem berühmten Gebäude waren lodernde Flammen zu sehen und eine riesige Rauchwolke. Das Dach soll eingestürzt sein. Bildquelle: imago images/Maksim Blinov / Sputnik Moscow.
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Bild 3 von 14. Nach Behördenangaben wurden nach Schüssen und einem Brand in der Veranstaltungshalle weitere Explosionen gemeldet. Bildquelle: REUTERS/Maxim Shemetov.
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Bild 4 von 14. Die Sicherheitskräfte haben bestätigt, dass es bei dem Angriff mehrere Tote gab. Bildquelle: REUTERS/Maxim Shemetov.
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Bild 5 von 14. Nach einer Explosion brach in der «Crocus City Hall» das Feuer aus. Bildquelle: Reuters/Stringer.
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Bild 6 von 14. Medienberichten zufolge loderten die Flammen im Gebäude die ganze Nacht über. (23.03.24). Bildquelle: AP Photo/Vitaly Smolnikov.
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Bild 7 von 14. Am Tag danach ist das Ausmass der Zerstörung an der «Crocus City Hall» erkennbar (23.03.24). Bildquelle: Sergei Vedyashkin/Moscow News Agency/Handout via REUTERS.
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Bild 8 von 14. Die Feuerwehr trug am Samstagmorgen Teile des eingestürzten Dachs der Konzerthalle ab (23.03.24). Bildquelle: EPA/RUSSIAN EMERGENCIES MINISTRY.
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Bild 9 von 14. Die russischen Sicherheitsbehörden haben vor Ort zurückgelassene Magazine... (23.03.24). Bildquelle: EPA/RUSSIAN INVESTIGATIVE COMMITTEE PRESS-OFFICE.
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Bild 10 von 14. ... und tütenweise leere Patronenhülsen gefunden. (23.03.24). Bildquelle: EPA/RUSSIAN INVESTIGATIVE COMMITTEE PRESS-OFFICE.
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Bild 11 von 14. In Moskau gedenken die Menschen am Tag nach der Tat der Opfer (23.03.24). Bildquelle: IMAGO/Alexandr Kryazhev.
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Bild 12 von 14. Am Ort des Geschehens haben Menschen am Samstagmorgen damit begonnen, Blumen niederzulegen (23.03.24). Bildquelle: AP Photo/Vitaly Smolnikov.
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Bild 13 von 14. Am Trauertag des Terroranschlags gedenken Menschen in ganz Russland der Opfer. (24.03.2024). Bildquelle: Keystone/Jörg Carstensen.
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Bild 14 von 14. Eine russische Nationalflagge auf der Kuppel des Kreml-Senatsgebäudes steht auf halbmast. (24.03.2024). Bildquelle: Reuters/Shamil Zhumatov.
Was ist mit den Verdächtigen geschehen? Die vier mutmasslichen Attentäter sind am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt worden. Gezeichnet von Gesichtsverletzungen wurden sie vor ein Gericht in Moskau gebracht. Zuvor waren Videoaufnahmen im Netz verbreitet worden, die zeigen sollen, dass die Männer gefoltert wurden. Ob die Aufnahmen authentisch sind, liess sich nicht unabhängig überprüfen. Auf die Frage eines Journalisten, ob die Männer misshandelt worden seien, wollte Kremlsprecher Dmitri Peskow nicht antworten. Nach dem Anschlag gab es insgesamt elf Festnahmen. Die vier vorgeführten Verdächtigen gelten als die eigentlichen Todesschützen. Sie seien Tadschiken.
Was wird den Verdächtigen vorgeworfen? Die vier Männer sollen als Angreifer am Terroranschlag am Freitag beteiligt gewesen sein. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtet, droht ihnen eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Untersuchungshaft wurde bis zum 22. Mai festgesetzt und kann bis zum Beginn des Gerichtsverfahrens verlängert werden, dessen Datum noch nicht festgelegt wurde. Drei von ihnen hätten sich schuldig erklärt.
Wie geht es den Opfern? Von den über 180 Verletzten seien mehr als 50 bereits in häusliche Pflege entlassen worden, teilte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa am Montag mit. 93 Menschen, unter ihnen fünf Kinder, würden noch stationär behandelt. Ihre Verletzungen seien unterschiedlich schwer. Die Aufräumarbeiten in der zerstörten Halle sowie die Suche nach weiteren Opfern sollen heute Dienstag abgeschlossen werden.
Wie reagiert die internationale Gemeinschaft? Das Schweizer Aussendepartement hat bestürzt reagiert. Die Schweiz sei «entsetzt» über den Anschlag.
Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte den Anschlag und forderte eine Aufklärung. Auch die EU zeigte sich schockiert. Ebenso äusserte sich der Vertreter des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, zu den «furchtbaren Bildern» aus Moskau. Auch die Nato reagierte bestürzt, «nichts kann solche abscheulichen Verbrechen rechtfertigen», erklärte eine Sprecherin.
Wer steckt hinter der Tat? Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat sich in einer Mitteilung auf Telegram zur Tat bekannt. Der IS hat am späten Samstagabend ein Video vom Anschlag auf Telegram veröffentlicht. Es soll von Kameras der Attentäter stammen. Im Video sind mehrere Personen zu sehen, die mit Maschinengewehren durch das Foyer der Konzerthalle bei Moskau gehen. Die US-Behörden hatten kürzlich vor dem Szenario eines solchen Terroranschlags in Russland gewarnt.
Wie will Russland nun vorgehen? Die Chefin des Föderationsrats, Valentina Matwijenko, drohte auf Telegram den Drahtziehern des Anschlags mit Vergeltung. «Diejenigen, die hinter diesem fürchterlichen Verbrechen stehen, werden die verdiente und unausweichliche Strafe dafür erhalten.» Der Staat werde alles tun, um den Hinterbliebenen zu helfen.