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Trump trifft Juncker Annäherung und Zugeständnisse im Handelsstreit

  • US-Präsident Donald Trump hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Handelsstreit zu Zugeständnissen bewegt.
  • Demnach soll die EU unter anderem mehr Soja und Flüssiggas importieren sowie Industriezölle senken.
  • Gleichzeitig soll es Verhandlungen zu den von den USA verhängten Handelszöllen auf Aluminium und Stahl geben. Für die Dauer der Verhandlungen soll es zudem keine neuen Handelszölle geben.

Trump sprach nach dem Treffen von einer «neuen Phase in den Beziehungen zur EU». «Ich hatte eine Absicht», sagte Juncker zu seinem Besuch, «ich hatte die Absicht, heute eine Übereinkunft zu erziehen, und wir haben heute eine Übereinkunft erzielt.»

Ich hatte die Absicht, heute eine Übereinkunft zu erziehen, und wir haben heute eine Übereinkunft erzielt.
Autor: Jean-Claude Juncker EU-Kommissionspräsident

Trump bedankt sich bei Juncker

Der US-Präsident bedankte sich für den Import von Sojabohnen ausdrücklich bei Juncker. Der Handelskonflikt der USA mit China hat zu massiven Einbussen bei amerikanischen Sojabohnen-Bauern geführt. Um die Folgen des Handelskonflikts für die heimischen Landwirte abzumildern, hatte die US-Regierung am Dienstag ein milliardenschweres Nothilfe-Paket verkündet. Landwirte gehören zu den wichtigen Unterstützern Trumps.

Mit dem Import von Flüssiggas, werde die EU ihren Energiebezug diversifizieren können, sagte Trump. «Sie werden ein sehr, sehr grosser Käufer sein.» Der US-Präsident ist ein erklärter Gegner der Gas-Pipeline Nord Stream 2, die Deutschland gemeinsam mit Russland vorantreibt.

Donald Trump und Jean-Claude Juncker an der Pressekonferenz
Legende: Trump und Juncker sprachen vor den Medien von einer Einigung. Keystone

Eskalation vermieden

Juncker war nach Washington gereist, um eine weitere Eskalation des Handelsstreits abzuwenden. Trump hatte bereits Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Die EU reagierte mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Whiskey, Jeans und Motorräder.

Trump liess aber auch Zölle auf den Import europäischer Autos prüfen, was vor allem deutsche Autobauer hart treffen würde. Die EU bereitete für diesen Fall weitere Vergeltungsmassnahmen vor.

Trump plädiert für Abbau aller Zölle

Der US-Präsident sagte zu Beginn des Treffens: «Wir wollen nur, dass es faire Wettbewerbsbedingungen für unsere Landwirte, für unsere Produzenten, für alle gibt.» Die USA wären sehr zufrieden, wenn es keine Zölle, keine Handelshindernisse und keine Subventionen gäbe. Zuvor hatte Trump auf Twitter mit zusätzlichen Importzöllen gedroht.

Kurz vor ihrem Gespräch hatten beide Politiker klargemacht, dass sie sich im Recht sehen und von der jeweils anderen Seite ein Einlenken erwarten.

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