Zum Inhalt springen
Audio
Macron lässt in seiner Rede kein heisses Eisen aus
Aus HeuteMorgen vom 10.11.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 1 Minute 32 Sekunden.

TV-Ansprache von Macron Frankreich kündigt Bau neuer Atomkraftwerke an

  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Bau einer neuen Generation von Atomkraftwerken angekündigt.
  • In einer TV-Ansprache begründete Macron dies unter anderem mit dem Kampf gegen den Klimawandel und der Sorge um eine zuverlässige Energieversorgung.
  • Zugleich solle aber auch die Entwicklung erneuerbarer Energien fortgesetzt werden.

Frankreich setzt seit Langem auf Atomenergie und will auch dabei bleiben. Derzeit sind 56 Reaktoren in Betrieb. Das Land liegt hinter den USA auf Platz zwei der weltgrössten Produzenten von Atomstrom.

Macron sagte in der Fernsehansprache: «Um Frankreichs Energieunabhängigkeit zu gewährleisten, die Stromversorgung unseres Landes zu sichern und unser Ziel der Kohlenstoffneutralität im Jahr 2050 zu erreichen, werden wir zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Errichtung von Kernreaktoren in unserem Land wieder aufnehmen.»

Frankreich setzt weiterhin auf Atomstrom

Bereits vor einigen Wochen hatte er die Absicht bekundet, bis 2030 kleinere Reaktoren schaffen zu wollen, die auch den Umgang mit nuklearem Müll erleichtern sollen. Anders als Deutschland setzt Frankreich auch nach der Katastrophe im japanischen Fukushima 2011 weiter auf Atomenergie.

Zwar wurde das älteste AKW des Landes im elsässischen Fessenheim vergangenes Jahr abgeschaltet, und bis 2035 sollen weitere Reaktorblöcke vom Netz gehen.

Ausufernde Kosten und technische Probleme haben den Ausbau der Atomkraft durch den staatlichen Energiekonzern EDF zuletzt behindert. Für einen umstrittenen Atomreaktor in Flamanville am Ärmelkanal, dessen Bau bereits 2007 begann, wurde erst kürzlich die Betriebsgenehmigung erteilt.

Die Inbetriebnahme war zuletzt auf Ende 2022 verschoben worden – auch, weil undichte Schweissnähte in der Stahlhülle entdeckt wurden. Die Kosten liegen statt ursprünglich veranschlagter 3.3 Milliarden nun wohl bei mehr als zwölf Milliarden Euro.

Booster für Menschen schon ab 50

Box aufklappen Box zuklappen

In seiner TV-Ansprache kündigte Präsident Macron zudem an, dass in Frankreich ab nächstem Monat auch Menschen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen sollen, die das Alter von 50 Jahren gerade erst erreicht haben. Bislang lag die Altersgrenze bei 65 Jahren. Für Menschen ab 65 wird eine solche Booster-Impfung ab Mitte Dezember dann verpflichtend für einen Corona-Pass.

Nur mit diesem Nachweis von Impfung, Genesung oder einem negativen Test kann man in Frankreich Restaurants und Veranstaltungen besuchen oder per Flugzeug oder Fernzug verreisen. «Lassen Sie sich impfen», appellierte Macron an die Bevölkerung. Die Pandemie sei noch nicht zu Ende. Es gebe einen alarmierenden Anstieg der Infektionszahlen. Der Staatschef mahnte: «Machen Sie jetzt einen Termin.»

HeuteMorgen, 10.11.2021, 06:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel