Seit Juni leidet Griechenland unter einer extremen Hitzewelle – sie bringt 40 Grad Celsius am Tag und auch nachts nicht weniger als 30 Grad mit sich. In den letzten Tagen wütete ein verheerender Waldbrand nur wenige Kilometer von Athen.
Nun scheint der Grossbrand einigermassen unter Kontrolle. Aber die Lage bleibt angespannt: Der Zivilschutz warnt vor neuen Bränden, die durch unzählige, vielleicht tausende, Glutnester jederzeit entfachen können.
Die Auswirkungen des Feuers sind erschreckend: Rund 8500 Hektar Wald und landwirtschaftlich genutztes Land wurden zerstört, mehr als 100 Häuser vernichtet, und unzählige Tiere kamen ums Leben. Eine Frau verlor in den Flammen ihr Leben.
Die griechische Regierung hat Soforthilfen angekündigt. Wessen Haus vollständig zerstört ist, kriegt eine erste Hilfe von 10’000 Euro. Aber das volle Ausmass der Schäden wird erst in den kommenden Tagen deutlich werden.
Kombination aus Hitze, Trockenheit und Wind
Flugzeuge, Helikopter und Feuerwehrleute waren sofort im Einsatz. Dennoch konnte sich das Feuer seit Sonntag rasant ausbreiten. Griechenland steht nicht zum ersten Mal vor einer solchen Katastrophe – letztes Jahr war Rhodos betroffen.
Der DPA-Journalist Tsafos erklärt die Gründe, warum sich diese Brände nicht verhindern lassen: «Es hängt wohl mit dem Klimawandel zusammen. Es ist viel trockener und heisser. Und wenn noch Wind dazu kommt, dann ist das die perfekte Situation für einen Grossbrand.»
Ein weiterer Grund seien die dichten Rauchschwaden und die unübersichtliche Landschaft mit Schluchten, Bergen und Hügeln. Einsatzkräfte stossen immer wieder an ihre Grenzen. «Kein Pilot wagt es, da reinzufliegen, um den Herd des Feuers zu finden. Sie haben da keine Sicht.»
Langfristige Lösungen, um solche Katastrophen zu verhindern, gebe es bisher nicht, sagt der Journalist, und bezieht sich dabei auch auf Aussagen von Expertinnen, Meteorologen und Städtebauern. «Kein Land oder keine Stadt kann dieses Problem allein lösen», betont Tsafos. «Wir müssen versuchen, damit zu leben.»