- Ein Charterflug hat in der Nacht 135 Touristen von Rhodos nach Zürich zurückgebracht.
- Auf Rhodos ist nahe dem Dorf Vati ein neuer Brand ausgebrochen.
- Gefährlich ist die Lage auch auf Euböa und Korfu.
- Am Donnerstag soll es zu einer Abkühlung kommen. Bis dann bleibt es im Land weiter heiss.
135 Touristinnen und Touristen sind in der Nacht auf Dienstag mit einem Sonderflug aus Rhodos in die Schweiz zurückgekehrt. Insgesamt hätte der Airbus A320 Platz für 174 Passagiere gehabt, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft Edelweiss auf Anfrage von Keystone-SDA.
Ein paar Dutzend waren Kunden der Reiseanbieter Kuoni und Helvetic Tours, wie Kuoni mitteilte. Der Sonderflug war von Kuoni gemeinsam mit ITS Coop und der Fluggesellschaft Edelweiss organisiert worden.
Die Anzahl Kunden auf Rhodos nehme laufend ab, teilte Kuoni weiter mit. Es gebe aber auch Touristen, die vor Ort bleiben oder in diesen Tagen anreisen möchten.
Seit dem Wochenende seien über 100 Kuoni-Reisende von der griechischen Ferieninsel zurückgekehrt. Darunter befänden sich allerdings auch Gäste, die mit dem regulär gebuchten Flug gereist seien.
Wir brauchen dringend Hilfe, sonst brennt der Süden der Insel bis morgen komplett ab.
Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos ist am Dienstagmittag ein neuer Brand nahe der Ortschaft Vati im Südosten der Insel ausgebrochen. Meterhohe Flammen breiteten sich in Richtung des bereits evakuierten Dorfes Gennada aus, wie Augenzeugen berichteten. Gewaltige Rauchwolken verdunkelten den Himmel.
«Wir brauchen dringend Hilfe, sonst brennt der Süden der Insel bis morgen komplett ab», sagte ein Feuerwehrmann. Alle Kräfte seien zu dem aktuellen Brand gezogen worden, ein starker Wind wehe.
Etwa zehn Prozent der Hotels der Insel haben die Feuer laut dem griechischen Regierungschefs Kyriakos beschädigt.
150 Quadratkilometer Fläche zerstört
Nach Schätzungen von Experten sind auf Rhodos bisher etwa 150 Quadratkilometer Wald und landwirtschaftlich genutzte Fläche zerstört worden. Zudem sind laut Tierschützern viele Wild- und Nutztiere verbrannt.
Derweil haben die Ermittlungen zu den Ursachen der Bränden auf Rhodos begonnen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Zudem untersuche die Staatsanwaltschaft, ob die Führung der Feuerwehr – als der Brand noch kleine Dimensionen hatte – richtig gehandelt habe.
Löschflugzeug auf Euböa abgestürzt – Piloten tot
Auch die Insel Euböa wird von Bränden heimgesucht. Betroffen ist vor allem die Region der kleinen Hafenstadt Karystos. Während des Kampfes gegen die Brände auf der zweitgrössten griechischen Insel ist am Dienstagnachmittag ein Löschflugzeug abgestürzt. Dies berichtete das griechische Staatsfernsehen. Die zwei Piloten im Alter von 34 und 27 Jahren sind ums Leben gekommen, teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe gegen Abend mit. Das griechische Verteidigungsministerium ordnete eine dreitägige Trauer für die Streitkräfte an.
Im Norden von Korfu ist ein Brand wieder aufgeflammt. Aus diesem Grund wurden laut dem Zivilschutz drei Ortschaften nahe der kleinen Hafenstadt Kassiopi evakuiert.
Auf der Halbinsel Peloponnes haben Einsatzkräfte einen Brand nahe der Hafenstadt Egion eindämmen können.
Fallwind so heiss wie aus Haarföhn erwartet
Das vorläufige Ende der Hitzewelle in Griechenland kommt am Donnerstag. Starke Winde sollen zu einer Abkühlung auf 35 Grad führen. Seit zwölf Tagen ist es in den meisten Landesregionen bis 45 Grad warm.
Bevor die Abkühlung kommt, wird es einen letzten Hitze-Höhepunkt geben. Vor allem im Westen Griechenlands wird für Dienstag und Mittwoch ein aus Richtung Libyen kommender Wind erwartet – der berüchtigte «Livas». Der Fallwind sei laut Meteorologen extrem trocken und so heiss wie Luft aus einem Haartrockner.