- Die seit Jahrzehnten umstrittene Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin werde gebaut.
- Das entschied gestern Dienstag Italiens Regierungschef Giuseppe Conte.
- Der Streit zwischen den Koalitionspartnern über das Projekt dürfte damit aber nicht ausgestanden sein.
Der 57 Kilometer lange Eisenbahntunnel war einer der grossen Streitpunkte zwischen den beiden italienischen Regierungsparteien. Die Lega will die Neubaustrecke, die Cinque Stelle sind dagegen. Nun hat der Regierungschef ein Machtwort gesprochen.
Entscheid im Parlament steht noch aus
Frankreich hat schon mehrere Kilometer des Basistunnels in den Berg geschlagen. Auch darum konnte Italiens Regierungschef seinen Entscheid nicht mehr weiter aufschieben. Via Facebook sagte er, es würde mehr kosten, den Bau einzustellen als ihn jetzt zu vollenden.
Definitiv entscheiden muss aber noch das Parlament. Dort kann die Lega, die den neuen Tunnel zwischen Frankreich und Italien seit jeher will, auf breite Unterstützung hoffen. Denn auch der sozialdemokratische Partito Democratico und Silvio Berlusconis Forza Italia befürworten den Bau des 57 Kilometer langen Tunnels.
Empfindliche Niederlage
Für die Cinque Stelle aber bedeutet dieser Entscheid eine empfindliche Niederlage. Sie sind in Norditalien auch im Kampf gegen genau diesen Tunnel gross geworden – sie argumentieren, die neue Strecke sei unnütz und schade der Umwelt. Wird sie nun doch fertiggestellt, brechen die Fünf Sterne ein weiteres Wahlversprechen.
Die Lega hingegen triumphiert. Sie will den Tunnel wegen der Arbeitsplätze und der erhofften wirtschaftlichen Impulse für ganz Norditalien.