- Wird eine Frau oder ein Mädchen Opfer eines Gewaltverbrechens – dann stammt der Täter meist aus dem nahen Umfeld oder der Familie.
- Weltweit registrierte die UNO im letzten Jahr 51'100 Femizide – also Morde an Frauen oder Mädchen. In fast zwei Dritteln (60 Prozent) der Fälle seien die Frauen dabei von einem Partner oder einem Familienmitglied getötet worden.
- Das schreiben die Organisationen UNO-Women und das UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung.
Die UNO-Organisationen kommen zum Schluss: Der gefährlichste Ort für Frauen und Mädchen sei ihr Zuhause. Dieser Umstand stehe in starkem Kontrast zu Gewaltverbrechen an Männern. Würden Männer oder Buben getötet, geschehe dies mehrheitlich ausserhalb ihres Zuhauses.
Die Femizid-Raten in Nord-, Süd- und Osteuropa sind nach Angaben der UNO-Organisation in den vergangenen Jahren gefallen. In Westeuropa wurden hingegen leicht steigende Werte beobachtet. Die Studie wurde am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen veröffentlicht.
Vergebliche Alarmsignale
Die UNO-Fachleute wiesen darauf hin, dass viele Opfer vor ihrem Tod wegen Gewalt in der Beziehung Alarm geschlagen hätten. «Dies legt nahe, dass viele Tötungen von Frauen vermeidbar sind», schrieben sie. Kontaktverbote für männliche Partner könnten Leben retten, hiess es.
Vergangenes Jahr starben fast 85'000 Frauen und Mädchen durch Gewaltverbrechen. Im Vergleich dazu werden mehr Jungen und Männer getötet – sie machen etwa 80 Prozent der Gesamtopferzahl aus.