- Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat einen neuen Bericht zur weltweiten Flüchtlingslage veröffentlicht.
- Der Bericht zeigt auf: Es sind so viele Menschen auf der Flucht, wie noch nie zuvor.
- Zum zwölften Mal in Folge sind mehr Menschen als noch im Jahr zuvor aus ihrer Heimat vertrieben worden.
Wie ein Bericht des UNHCR aufzeigt, sind zuletzt 120 Millionen Menschen auf der Flucht gewesen. Das sind rund 1.5 Prozent der gesamten Weltbevölkerung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Krieg, Gewalt, Unterdrückung.
Von den 120 Millionen Vertriebenen, sind über die Hälfte Binnenflüchtlinge, sie flüchten also innerhalb des eigenen Landes. Besonders viele Flüchtlinge gibt es in Sudan. Seit April dieses Jahres haben dort neun Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen. Auch in Myanmar, dem Gazastreifen oder im Kongo kommt es zu grossen Flüchtlingsbewegungen.
Die meisten Flüchtlinge werden von den unmittelbaren Nachbarländern aufgenommen. Oftmals sind auch diese Staaten eher arm. Viele Menschen harren dort in der Hoffnung aus, bald in ihre Heimatländer zurückkehren zu können. Nur ein Bruchteil der Flüchtlinge gelangt nach Europa. Bei Menschen, die längerfristig Schutz suchen, standen im letzten Jahr vor allem die USA gefolgt von Deutschland hoch im Kurs.
Notstandssituationen häufen sich
Alleine im vergangenen Jahr musste das UNHCR 43 Notstandsituationen in 29 Ländern ausrufen. Das sind rund viermal mehr als noch vor wenigen Jahren.
Die internationale Gemeinschaft müsse dringend handeln, um die Ursachen der Vertreibungen zu bekämpfen, sagt UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. Denn die hohe Zahl an Vertriebenen zeige auf, wie schwer es sei, Frieden zu schaffen. Es keimten neue Konflikte auf, während alte noch nicht beendet seien.