- Ein neuer Entwurf der Abschlusserklärung für die Weltklimakonferenz ruft die Staaten dazu auf, den Ausstieg aus der Kohle zu beschleunigen sowie Subventionen für Kohle, Gas und Öl zu streichen.
- Ausserdem müsse der Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase um 45 Prozent bis 2030 und auf netto Null bis zur Mitte des Jahrhunderts nachhaltig gedrosselt werden.
- Nur so lasse sich die Erderwärmung wie angestrebt auf 1.5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzen.
In dem am frühen Mittwochmorgen veröffentlichten Dokument werden die etwa 200 Staaten aufgefordert, bis Ende 2022 ihre nationalen Pläne zum Klimaschutz bis 2030 «zu überprüfen und zu stärken». Weiter heisst es, man sei «alarmiert und besorgt», dass menschliche Aktivitäten schon jetzt den Planeten um etwa 1.1 Grad aufgeheizt hätten und die Folgen schon in jeder Region spürbar seien.
Betont wird die Dringlichkeit, schneller und ehrgeiziger beim Klimaschutz in dieser «kritischen Dekade» voranzukommen, sowie bei der Anpassung an Klimaschäden und Finanzierung von Klimahilfen. Es sei «sehr besorgniserregend», dass die derzeitigen Hilfen zur Anpassung an die Erderwärmung für arme Länder unzureichend seien. Im Dokument werden die Industriestaaten aufgefordert, ihre Gelder für die Klimaanpassung «mindestens zu verdoppeln».
Greenpeace-Chefin kritisiert den Entwurf
Auf den neuen Entwurf der Abschlusserklärung für die Weltklimakonferenz reagierte Greenepeace-Chefin Jennifer Morgan mit scharfer Kritik. Denn dies sei kein Plan zur Lösung der Klimakrise, sondern nur eine höfliche Bitte, dass die Staaten «vielleicht, wenn möglich» im nächsten Jahr mehr tun.
«Die Verhandler sollten gar nicht erst darüber nachdenken, diese Stadt zu verlassen, ohne einen Deal geschlossen zu haben, der den Herausforderungen gerecht wird», schrieb Morgan auf Twitter. Bei den Klimahilfen müssten «echte Zahlen» und ein Finanzplan stehen, in einer Grössenordnung von Hunderten Milliarden Dollar.