Die erste Woche der Klimakonferenz im schottischen Glasgow war geprägt von grossen Auftritten und Initiativen. Die eigentlichen Klimaverhandlungen unter allen knapp 200 beteiligten Ländern kommen erst jetzt in die entscheidende Phase.
Konferenzchef will Taten sehen
Der britische Präsident der Klimakonferenz, Alok Sharma, sagte: «Jetzt müssen die schwierigen Entscheide gefällt und Kompromisse geschlossen werden. Die Delegationen müssen nun endlich die letzte Lücke im Regelbuch zum Pariser Klimaabkommen schliessen.»
Scharma sagte zudem, dass es nun eine Einigung brauche, wie ein Land künftig in einem anderen Land CO2 kompensieren dürfe: «Gleichzeitig erwarten die ärmeren Länder endlich die finanziellen Mittel, die ihnen vor zehn Jahren für den Kampf gegen den Klimawandel versprochen wurden.»
Die Schweiz bleibt optimistisch
Franz Perrez ist der Leiter der Schweizer Delegation und hält Einigungen grundsätzlich für möglich: «Ich bin zuversichtlich, dass es zu einem erfolgreichen Abschluss kommen kann.»
Und: «Ich denke nach dieser ersten Woche, die doch grosse Fortschritte ermöglicht hat, können wir mit guter Stimmung in die zweite Woche starten. Mit Energie und auch mit dem Ziel, hier ein gutes Ergebnis zu erreichen», so Perrez weiter.
Thunberg und NGOs weniger begeistert
Deutlich negativer tönt es bei den Nichtregierungsorganisationen. Greta Thunberg hat die Konferenz bereits für gescheitert erklärt.
Jennifer Morgan ist die Chefin der Umweltorganisation Greenpeace und meint, die Regierungen täten schlicht zu wenig. «Sie müssten dringend aus der Komfortzone herauskommen.» So oder so: Alles deutet auf eine lange Verhandlungswoche hin.