- Frankreich schickt sieben weitere mobile Einheiten zur Verstärkung nach Neukaledonien.
- Damit steigt die Zahl der französischen Sicherheitskräfte in dem Überseegebiet auf rund 3500.
- Der Ausnahmezustand wird aber wie geplant am Dienstag enden.
Die Entscheidung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, den Ausnahmezustand im wegen einer Wahlrechtsreform von Unruhen erschütterten Neukaledonien nicht zu verlängern, zeige den Willen der Regierung in Paris, einen Prozess der Deeskalation einzuleiten und die Bedingungen für einen Dialog wiederherzustellen, heisst es vom Élysée-Palast.
Mit dem Schritt solle der wichtigsten politischen Koalition der Unabhängigkeitsbefürworter, der FLNKS (Nationale Befreiungsfront der Kanaken und Sozialisten), die Möglichkeit gegeben werden, sich zu beraten.
Macron «erinnert daran, dass die Aufhebung der Strassensperren die notwendige Bedingung für den Beginn konkreter und ernsthafter Verhandlungen ist», heisst es weiter.
Auslöser der Proteste ist eine Wahlrechtsreform, die es zugezogenen Franzosen ermöglichen soll, an den Provinzwahlen in Neukaledonien teilzunehmen, wenn sie mindestens zehn Jahre dort gelebt haben.
Die indigene Bevölkerung der Kanak befürchtet, dass dadurch ihr Einfluss schwindet.
Macron war vergangene Woche zu einem eintägigen Besuch in Neukaledonien. In der Hoffnung, die Lage zu beruhigen, hatte er erklärt, die Reform werde vorerst nicht umgesetzt. Forderungen nach einer vollständigen Rücknahme des Vorhabens kam er jedoch nicht nach.