Nach den dramatischen Überschwemmungen wegen heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna gibt es noch immer keine Entwarnung.
Auch am Montag wird in Teilen dieses Gebiets an der Adriaküste die höchste Alarmstufe rot gelten, wie der Zivilschutz mitteilte.
Mehr als 36'600 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, wie die Behörden mitteilten.
Der Regen sei zwar schwächer geworden und Aufräumarbeiten liefen, doch nun warnen Geologen insbesondere vor der Gefahr von Erdrutschen. Viele Strassen seien etwa völlig verschwunden und müssten komplett neu gebaut werden, zitiert die Nachrichtenagentur Ansa den Geologen Paride Antolini.
In den betroffenen Gebieten sind die Aufräumarbeiten im Gange. Dort offenbaren sich den Helfern schwere Schäden. Diese beliefen sich auf einige Milliarden Euro, sagte die Vize-Präsidentin der Emilia-Romagna, Irene Priolo. An manchen Orten müsse man das «Strassennetz komplett neu aufbauen».
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni besuchte am Sonntagnachmittag die betroffenen Gebiete. Wie auf einem Video zu sehen war, das in den sozialen Medien kursiert, besuchte sie mit einer kleinen Delegation Forlì sowie Orte in der Provinz Ravenna. In Gummistiefeln sprach sie dort mit Bürgern auf der Strasse. Die Regierung sei nun aufgerufen, sofort zu handeln, um die Region zu unterstützen. Meloni zeigte sich bewegt: «Es ist eine Tragödie.»
Meloni hatte den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima vorzeitig verlassen, um die Entwicklungen von Italien aus zu beobachten.
Auch andere Regionen in Italien betroffen
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Unterdessen waren am Wochenende auch andere italienische Regionen von Unwettern betroffen. Die Region Kalabrien im Süden des Mittelmeerlandes hatte insbesondere mit starkem Wind zu kämpfen. In der Stadt Reggio Calabria wurde ein Mann von einem umgefallenen Baum erschlagen.
Auch auf Sizilien rückten Feuerwehrleute nach eigenen Angaben wegen starken Regens zu vielen Einsätzen aus. In der norditalienischen Region Piemont gab es teils starke Regenfälle. Auf Bildern ist etwa in der Hauptstadt Turin zu sehen, wie Barrieren aufgestellt wurden, um den Zugang zum Fluss Po zu beschränken.
Mindestens 14 Menschen sind infolge der Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. Tausende mussten evakuiert werden. Die Unwetter verursachten schwere Schäden in der Region. Ganze Felder und Strassenzüge sind überschwemmt oder nun von gewaltigen Schlammmassen blockiert.
Wegen der Erdrutsche seien zudem viele Häuser und Bauernhöfe isoliert. Seit Beginn der Unwetter rückte die italienische Feuerwehr zu knapp 4000 Einsätzen aus, wie es am Sonntagmorgen hiess. Die meisten Einsätze liefen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Ravenna, Forlì-Cesena sowie Rimini.
In der Provinz Ravenna ist zudem ein Helikopter abgestürzt. Darin sassen vier Personen – eine von ihnen wurde verletzt, wie die italienische Feuerwehr mitteilte. Zum Absturz in der Gemeinde Lugo sei es gekommen, als die Besatzung im Einsatz war, um durch Unwetter beschädigte Stromleitungen zu inspizieren, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.
Berset bekundet Solidarität mit Flutopfern
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Bundespräsident Alain Berset hat angesichts der tödlichen Überschwemmungen in Norditalien seine Betroffenheit ausgedrückt. Die Bilder der verheerenden Fluten in der Region Emilia-Romagna «schockieren und bestürzen uns», teilte der Bundesrat auf Twitter mit. Menschen seien gestorben, Tausende hätten alles verloren, schreibt Berset auf Italienisch. «Wir sind in Gedanken bei unseren Nachbarn und drücken den Betroffenen und ihren Familien unsere Solidarität aus.»
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