- Am zweiten Tag der weitgehend virtuellen Veranstaltung wirbt Melania Trump für die Wiederwahl ihres Ehemanns.
- Viele US-Republikaner versuchen zudem, Verfehlungen von Trumps demokratischem Konkurrenten aufzuzeigen.
- Sie werfen Joe Biden Vetternwirtschaft vor und bezeichnen ihn als ein «Gefangenen der radikalen Linken» und «Kriegstreiber».
Biden habe «durchweg mehr Kriege gefordert», sagt Senator Rand Paul bei seinem Auftritt. Biden habe für den Krieg im Irak gestimmt und Kriege in Serbien, Syrien, Libyen unterstützt. «Biden wird weiterhin unser Blut und unsere Reichtümer vergeuden. Präsident Trump wird unsere Helden nach Hause bringen», zeigt sich Paul überzeugt.
Von Vetternwirtschaft Bidens spricht neben Präsident Trump auch die frühere Justizministerin Floridas, Pam Bondi. Sie kritisiert, dass Bidens Sohn Hunter im Aufsichtsrat des ukrainischen Gasunternehmens Burisma sass. «Obwohl er keine Erfahrung mit der Ukraine oder dem Energiesektor besass, bekam er Millionen, um nichts zu tun», sagt Bondi. Seine Qualifikation als Sohn habe ausgereicht.
Familie lobt Führungsqualitäten
Auch Melania Trump meldet sich am zweiten Tag zu Wort. «Mein Ehemann ist das Beste für unser Land, er macht keine Geheimnisse aus dem, was er denkt. Ich glaube an seine Führungsqualitäten, uns erneut zur grössten Wirtschaftsnation zurückzuführen», sagt sie in ihrer Ansprache auf dem ansonsten weitgehend virtuellen Parteitag aus dem Rosengarten des Weissen Hauses vor Publikum.
Daneben legen am zweiten Tag auch eine führende Abtreibungsgegnerin der USA sowie Trumps Kinder ein gutes Wort für Trump ein.
Tiffany und Eric Trump sprachen zu ihrem Vater und von seinen guten Führungsqualitäten. Zudem stellte der Präsidentensohn den Amerikanern in Aussicht, dass ihre Landsleute unter der Führung Trumps bald zum Mars fliegen werden.
Wahlkampf und Begnadigung
Auch Aussenminister Mike Pompeo lobt die Führung des amtierenden Präsidenten und plädiert für eine weitere Amtsperiode. Pompeos Rede wurde während einer offiziellen Reise in Jerusalem aufgezeichnet und sorgte kurz darauf bei den Demokraten für Kritik. Denn der Aussenminister missachtete eine lange Tradition und brachte sich direkt in den Wahlkampf ein.
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Bild 1 von 7. Die Rede von US-Aussenminister Mike Pompeo wurde in Jerusalem aufgezeichnet. Die Demokraten kritisieren, dass er sich während einer Dienstreise an einer parteipolitischen Veranstaltung beteiligt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Ihr Ehemann sei das Beste für Amerika, wirbt Melania Trump am Parteitag für den amtierenden Präsidenten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 7. Diesem gefallen die Worte seiner Gattin sichtlich. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 7. Auch Trumps Kinder, hier seine Tochter Tiffany, melden sich zu Wort und ergreifen für ihren Vater Partei. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 7. Trumps Sohn Eric Trump sagt, dass die Amerikaner unter der Führung Trumps bald zum Mars fliegen könnten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 7. Pam Bondi, die frühere Justizministerin Floridas, wirft Trumps Konkurrenten Joe Biden in ihrem Statement Vetternwirtschaft vor. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. Das sieht auch Senator Rand Paul so. Biden habe zudem durchweg mehr Kriege gefordert. Bildquelle: Keystone.
Neben Pompeo nutzt am Parteitag auch Trump selbst die Macht seines Amtes, um in vorab im Weissen Haus aufgezeichneten Segmenten Wahlkampf zu betreiben. Er unterzeichnete eine Begnadigung für einen verurteilten Afroamerikaner, der ein Rehabilitationsprogramm für Straftäter ins Leben rief. Später verlieh er fünf Einwanderern die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Scharfe Kritik der Demokraten
Die Demokraten sehen in den Auftritten Trumps und Pompeos einen Verstoss gegen ein Wahlwerbeverbot («Hatch Act») aus dem Jahr 1939, der eine Wahlbeeinflussung durch Regierungsangestellte verhindern soll.
Pompeo habe sich während einer Dienstreise an einer parteipolitischen Veranstaltung beteiligt, Trump seine Präsidialaufgaben während der Wahlkampfveranstaltung wahrgenommen. Sie werfen den Republikanern ausserdem vor, auf ihrem Parteitag in North Carolina eine «alternative Realität» zu inszenieren.
70 Tage vor den Wahlen am 3. November liegt Biden vor Trump.