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Andrew Young über die Präsidentschaftswahl 2024
Aus Club vom 30.07.2024.
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«Club» aus den USA Kings Wegbegleiter: «Trump ist krank, Amerika aber nicht»

Andrew Young kämpfte in der Bürgerrechtsbewegung Seite an Seite mit Martin Luther King für ein neues Amerika. Im «Club»-Spezial spricht der 92-Jährige mit dem früheren USA-Korrespondenten Peter Düggeli über die diesjährige Präsidentschaftswahl, und weshalb er ohne Furcht in die Zukunft schaut.

Andrew Jackson Young Jr.

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Andrew Jackson Young Jr. wurde 1932 in New Orleans, Louisiana geboren. Er ist ein amerikanischer Politiker, Diplomat und Aktivist. Ursprünglich als Pastor tätig, spielte Young eine wichtige Rolle in der Bürgerrechtsbewegung. Er war der Exekutivdirektor der Southern Christian Leadership Conference (SCLC) und ein enger Vertrauter von Martin Luther King Jr. Später engagierte er sich in der Politik und war US-Kongressabgeordneter aus Georgia, US-Botschafter bei den Vereinten Nationen in der Carter-Administration und der 55. Bürgermeister von Atlanta. Young war der erste afroamerikanische Abgeordnete aus Georgia seit der Reconstruction-Ära (Zeit des Wiederaufbaus während und nach dem Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert) und einer der ersten beiden Afroamerikaner aus dem ehemaligen Konföderationsstaat, die seit der Reconstruction in den Kongress gewählt wurden. (Bild: Keystone/AP Photo/Brynn Anderson)

SRF: Es ist 2024 und Wahljahr in den Vereinigten Staaten. Was steht dieses Jahr auf dem Spiel?

Andrew Young: Nun, was bei einer Wahl in den Vereinigten Staaten von Amerika immer auf dem Spiel steht. Es ist fast immer eine Wahl zwischen Gut und Böse.

Ist es die folgenreichste Wahl, die wir je erlebt haben?

Jede Wahl ist von grosser Bedeutung. Ich bin ein Optimist, und ich schäme mich nicht dafür. Ich glaube, dass diese Wahl den Kurs Amerikas für die nächsten 50 Jahre bestimmen wird. Diese Wahl ist eine Art Tag des Jüngsten Gerichts, und Amerika muss sich entscheiden.

Roosevelt sagte, das Einzige, was wir zu fürchten hätten, sei die Furcht selbst.

Wird Amerika sich vorwärtsbewegen und eine führende Rolle in der Welt spielen? Oder wird es untätig am Daumen lutschen und sich darüber beschweren, was falsch läuft? Ich bin 92 Jahre alt, und ich erinnere mich noch an Franklin Roosevelt, der sagte, das Einzige, was wir zu fürchten hätten, sei die Furcht selbst.

Sie sprechen von der Furcht – fürchten Sie sich davor, was mit den USA und der Welt passieren wird, wenn Donald Trump diese Wahl gewinnt?

Nun, ich glaube, Donald Trump ist krank, aber ich glaube nicht, dass Amerika krank ist.

Trotzdem, er hat sehr viel Unterstützung. Er hat 73 Millionen Menschen, die 2020 für ihn gestimmt haben. Macht es Ihnen keine Angst zu sehen, dass die Unterstützung der Afroamerikaner für Donald Trump zunimmt? Umfragen besagen, dass es etwa 20 Prozent sind.

Ist es in Ordnung, bei SRF «Bullshit» (Blödsinn) zu sagen?

Ja, das können Sie sagen.

Das ist Blödsinn. Ich glaube das nicht.

Warum nicht?

Weil ich Schwarze kenne und weiss, dass sie einem das sagen, was sie glauben, dass man hören will. Sie haben den Leuten damals auch gesagt, dass sie nicht für mich stimmen werden.

Wenn sie sagen ‹ich stimme für Trump›, dann bekommen sie ein fünfminütiges Interview.

Was ist mit den jungen männlichen Wählern?

Besonders sie. Sie sind jetzt die Hip-Hop-Künstler. Sie mögen es, in den Nachrichten zu bleiben. Sie mögen es, Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn sie sagen «ich stimme für Trump», dann bekommen sie ein fünfminütiges Interview.

Ist die viel besagte Spaltung auch ein wenig übertrieben? All diese Leute, die sagen, dass sie zu den Waffen greifen, wenn Trump die Wahl verliert. Haben Sie keine Angst vor diesen Szenarien?

Das habe ich wirklich nicht. Deshalb nicht, weil die Leute wollen, dass man Angst hat. Ich bin mit Martin Luther King durch alle möglichen Gefahren gegangen, und ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals Angst hatte.

Ich kann ein Gewinner sein, auch wenn ich nicht jedes Mal gewinne.

Was haben Sie von Dr. King gelernt?

Ich habe gelernt, zu glauben. Ich habe gelernt, an Gott und an die Menschen zu glauben. Und ich habe gelernt, dass Optimismus keine Schwäche ist. Dass deine Stärke in deinem Glauben liegt, und wenn du glaubst, dass es dir leidtut, dann wird es dir auch leidtun. Wenn ich glaube, dass ich ein Gewinner bin, werde ich auch ein Gewinner sein. Ich kann ein Gewinner sein, auch wenn ich nicht jedes Mal gewinne.

Das Gespräch führte Peter Düggeli.

Sendungshinweis «Club»-Spezial

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Die USA stehen vor richtungsweisenden Wahlen. Das Land ist so gespalten, wie nie, seit dem Bürgerkrieg. Ist die Demokratie in Gefahr? Und wie geht es den Amerikanerinnen und Amerikanern wirklich?

Verfolgen Sie das «Club»-Spezial zu den US-Wahlen online oder jeweils am Dienstagabend um 22:25 Uhr auf SRF 1.

Club, 23.7.2024, 22:25 Uhr

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